Analysen des hämatopoetischen Chimärismus - TOBIAS-lib ...
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1 Einleitung<br />
1.1 Stammzelltransplantation<br />
1.1.1 Historie<br />
Die Knochenmarkstransplantation (KMT) ist in den heutigen Tagen ein weit einge-<br />
setztes Therapieverfahren für die Behandlung von immunologischen, hämatologi-<br />
schen und onkologischen Erkrankungen.<br />
Die Idee der Knochenmarkstransplantation, „durch Infusion von Blut oder Mark die<br />
Säfte <strong>des</strong> Körpers zu reinigen oder Krankheiten zu heilen“, ist bis in die Mythologie<br />
zurückzuverfolgen und bildet einen Bestandteil der Medizingeschichte [8;103]. Die<br />
Anfänge der modernen Transplantationsverfahren beruhen auf den ersten Beo-<br />
bachtungen der Hämatotoxizität radioaktiver Strahlen, die zu Beginn <strong>des</strong> Atomzeit-<br />
alters gemacht worden sind [45].<br />
1949 haben Jacobsen und Lorenz et al. diese weiter untersucht und gezeigt, dass<br />
Mäuse eine tödliche Strahlendosis überleben können, wenn entweder die Milz<br />
durch eine Bleifolie abgedeckt oder ihnen anschließend Knochenmark infundiert<br />
wird [49;65]. Kurz darauf haben Ford et al. entdeckt, dass transfundierte Mäuse<br />
nach der KMT die zytogenetischen Charakteristika <strong>des</strong> Spenders aufweisen [41].<br />
Sie demonstrieren in dieser Untersuchung die Möglichkeit, ein krankes hämatopoe-<br />
tisches System durch ein gesun<strong>des</strong> zu ersetzen.<br />
1968 sind erstmals 3 an einem schweren Immuninsuffizienz-Syndrom leidende<br />
Kinder erfolgreich mit einer KMT von Oberflächenantigen-identischen Geschwister<br />
geheilt worden [26]. Die ersten Knochenmarkstransplantationen von fremden<br />
Spendern sind beim Menschen lange Zeit ohne Erfolg geblieben. Sie sind erst nach<br />
der Entdeckung der individuellen immunkompetenten Oberflächenantigene der<br />
Zellen und der Einführung einer entsprechenden immunsuppressiven Therapie ge-<br />
lungen. Mitte der 70er Jahre hat sich die KMT als akzeptierte Therapieform durch-<br />
gesetzt [26].<br />
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