Analysen des hämatopoetischen Chimärismus - TOBIAS-lib ...
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der direkte Nachweis von Blasten in der CD19-Zellpopulation gelungen. Sie<br />
verweisen außerdem auf die Bedeutung der MRD vor SZT zur Einschätzung <strong>des</strong><br />
Therapieerfolgs. Eine erhöhte Blastenlast nach der Induktionstherpie ist mit einer<br />
erhöhten Rezidivwahrscheinlichkeit assoziiert. Diese Forschergruppe vermutet,<br />
dass ein MC in der B-Zellinie kurz nach SZT diese residualen Leukämiezellen<br />
reflektiert [113].<br />
Mattsson et al. hingegen haben ein Fortbestehen der B-Zellen bis zu drei Monate<br />
nach der SZT beobachtet, dieser sei häufig mit einem gleichzeitigem MC in den T-<br />
Zellen verbunden gewesen. Sie vermuten eine Beeinflussung der autologen B-<br />
Zellen durch den T-Zell-Status [73].<br />
Von den 32 Patienten, die in dieser Studie ein Rezidiv entwickelt haben, wurden<br />
26 Patienten in der CD10- und 23 Patienten in der CD19-Subpopulation auf ihren<br />
<strong>Chimärismus</strong> hin untersucht (Abb 15). Bei 15/26 (57 %) in der CD10- und bei 15/23<br />
(65 %) in der CD19-Zellinie ist ein MC nachweisbar gewesen. 9/50 (18 %)<br />
Patienten in der CD10- sowie 6/50 (12 %) in der CD19-Subpopulation haben ein<br />
MC in kompletter Remission entwickelt.<br />
Die zeitgleiche Präsenz der malignomassoziierten Subpopulationen mit den T-<br />
Zellen ist in den Abbildungen 9+10 dargestellt. Die CD10-Subpopulation scheint<br />
von der gesunden Hämatopoese etwas stärker beeinflußt zu werden als die CD19-<br />
und CD34-Subpopulation.<br />
6.4.3 T-Zellen, die CD3-Subpopulation und immunologische Toleranz<br />
Die Bedeutung autologer Anteile in der T-Zellinie hinsichtlich eines Rezidiv-<br />
geschehens ist stark umstritten. Es ist bekannt, dass diese Zellen (CD3) in der<br />
Lage sind, auch intensive Konditionierungsregimen zu überleben [24;64;68;87].<br />
Van Leeuwen et al. haben demonstriert, dass ein MC in dieser Zellfraktion nicht mit<br />
einem erhöhten Rezidivrisiko verbunden ist [107]. Andere Autoren hingegen postu-<br />
lieren, dass der MC eine Tolerantenzwicklung <strong>des</strong> Transplantats gegen den<br />
Empfänger hervorrufen kann und dass er eine Abschwächung der GvL bewirkt [17].<br />
Im Vergleich zu den bisher diskutierten Subpopulationen ist die Assoziation<br />
zwischen einem T-Zell-MC und einem Rezidiv geringer ausgebildet. Bei 15/31<br />
(48%) Patienten, die ein Rezidiv entwickelt haben, ist ein MC nachweisbar<br />
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