Analysen des hämatopoetischen Chimärismus - TOBIAS-lib ...
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gewesen. In der CR haben 14/50 (28 %) der Patienten einen gemischten Chimä-<br />
rismus aufgezeigt. Gehäuft ist dieser direkt nach der SZT zu finden. In der Asso-<br />
ziation mit einem Rezidiv ist ein MC in der T-Zellfraktion im Vergleich zu den vorher<br />
beschriebenen Subpopulationen ebenfalls schwächer ausgebildet (Abb. 15, 18).<br />
Eine Steigerung der Aussagekraft <strong>des</strong> <strong>Chimärismus</strong> durch <strong>Analysen</strong> in der CD3-<br />
Fraktion kann in dieser Studie nicht aufgezeigt werden. Bisherige Versuche, den<br />
schädlichen Effekt der T-Zellen (GvHD, Transplantatabstoßung) vom nützlichen<br />
(GvL) zu trennen, sind bislang nur unbefriedigend beantwortet worden [28;53;56].<br />
6.5 Knochenmarks- und Vollblutanalysen<br />
Von den 114 Patienten dieser Studie haben 32 ein Rezidiv entwickelt. Bei 69 Pa-<br />
tienten ist während <strong>des</strong> Beobachtungszeitraums einen gemischter <strong>Chimärismus</strong> im<br />
Vollblut nachweisbar gewesen. 30 von diesen Patienten (34 %) haben ein Rezidiv<br />
entwickelt (Tab 9+10). Im Vergleich dazu haben 28/56 Patienten (50 %) ein Rezidiv<br />
erlitten, die einen MC im Knochenmark aufgewiesen haben (Abb 15 + 16). Auffällig<br />
ist, dass im KM ein MC vergleichsweise seltener als im Vollblut detektiert wird und<br />
dass dieser mit einer entsprechend höheren Rezidivwarscheinlichkeit verbunden<br />
ist.<br />
Auch die Kaplan-Meier-Analyse verdeutlicht die prognostische Bedeutung der Chi-<br />
märismusanalysen <strong>des</strong> Knochenmarks im Vergleich zum Vollblut (Tab. 11) Die<br />
Wahrscheinlichkeit für einen Patienten, trotz eines kompletten <strong>Chimärismus</strong> ein<br />
Rezidiv zu entwickeln, liegt im Knochenmark bei 14 % und im Vollblut bei 33 %. Im<br />
Umgekehrten Fall ist ein MC im Knochenmark häufiger mit einem Rezidiv assoziiert<br />
(28 % vs. 17 % innerhalb der ersten 150 Tage nach SZT). Knochenmarksanalysen<br />
scheinen in dieser Darstellungsform die größte Prädiktivität bezüglich eines<br />
Rezidivs zu besitzen.<br />
Zum einen ist dies sicherlich auf die Häufigkeit der durchgeführten <strong>Analysen</strong> und<br />
der damit verbundenen Detektionsmöglichkeit autologer Anteile zurückzuführen;<br />
zum anderen beruht die höhere Sensitivität auf der methodisch bedingte Vor-<br />
selektion der mononuklearen Zellen aus dem KM im Vergleich zum PB [42;83].<br />
Weiterhin wird vermutet, dass die höhere Sensitivität der Knochenmarksanalysen<br />
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