Vorlesungsskript
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Extremale sind gewissermaßen die ” Optimumverdächtigen“ der VR, analog zu einer<br />
Lösung von f ′ (x) = 0 (bzw. ∇f(x) = 0).<br />
Beispiel 2.10. (die kürzeste Linie) Hier ist f(t, x, ˙x) = √ 1 + ˙x 2 . Damit reduziert<br />
sich die Eulergleichung zu (vgl. Bem. 2.7, b))<br />
f ˙x =<br />
˙x<br />
√ 1 + ˙x 2<br />
= c . . . | ˙x| =<br />
|c|<br />
√ 1 − c 2<br />
⇒ ˙x ≡ const.,<br />
wegen der Stetigkeit von f ˙x auf [a, b]. Damit x(t) = αt + β, α, β aus RB.<br />
Man beachte auch :<br />
d<br />
dt f ˙x =<br />
¨x<br />
√ 1 + ˙x 2 3 = κx(t) ≡ 0.<br />
Man könnte auch Bem. 2.7, a) benutzen, aber ⇒ | ˙x| ≡ const. ( ” nur“).<br />
Beispiel 2.11. (Brachistochrone) f = f(x, ˙x) = √ 1 + ˙x 2 / √ x. Mit Bem. 2.7, a)<br />
c = ˙xf ˙x−f = 1<br />
<br />
˙x<br />
√<br />
x<br />
2<br />
√<br />
1 + ˙x 2 − √ 1 + ˙x 2<br />
<br />
1<br />
= −<br />
⇒ −<br />
x(1 + ˙x 2 ) 1<br />
c =: ρ = x(1 + ˙x 2 ).<br />
Trenng. d. Veränd. : . . . dt =<br />
x<br />
ρ 2 − x dx, Subst. : x = ρ2 cos 2 u ⇒<br />
√<br />
. . . =<br />
cos u<br />
sin u , dx = −2ρ2 cos u sin udu ⇒<br />
t = −2ρ 2<br />
<br />
cos udu = −2ρ 2 (u + sin u cos u) + c.<br />
Eine explizite Auflösung nach x ist nicht geschlossen möglich - eine weitere Subst.:<br />
τ = −2u ergibt die folgende Parameterdarstellung der Lösung<br />
t = ρ2<br />
2<br />
ρ2<br />
(τ + sin τ) + c, x = (1 + cos τ), (Konst. ⇔ RB)..<br />
2<br />
Die Lösungen sind (Teil einer) Zykloiden (Rollkurven), genauer siehe z.B. [2, 3].<br />
2.3 Die Weierstraß’sche Bedingung<br />
Die Eulersche Differentialgleichung wurde durch eine Einbettung in (je) eine einpa-<br />
rametrische Kurvenschar bewiesen. Wir werden jetzt noch eine andere Technik zur<br />
Konstruktion einer Kurvenschar anwenden, die mehr lokal orientiert ist.<br />
Definition 2.12. Es gelte (t, x, ˙x) ∈ R sowie (t, x, u) ∈ R. Dann heißt<br />
E(t, x, ˙x, u) := f(t, x, u) − f(t, x, ˙x) − (u − ˙x)f ˙x(t, x, ˙x),<br />
die Weierstraßsche E-Funktion (E wie Exzeß).<br />
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