Vorlesungsskript
Vorlesungsskript
Vorlesungsskript
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
1.4 Schwache und starke lokale Extrema<br />
In Analogie zu endlichdimensionalen Optimierungsaufgaben können (müssen) auch<br />
lokale Minima betrachtet werden. Maßgeblich bestimmt durch die neue Qualität<br />
der Optimierungsvariablen (Funktionen) sind hier bereits (mindestens) zwei signifi-<br />
kant verschiedene Begriffsbildungen sinnvoll. Beide können über eine adäquate Ein-<br />
schränkung der Menge R definiert werden.<br />
Definition 1.4. Es sei die Funktion x0(·) ∈ Z mit x(a) = xa, x(b) = xb gegeben<br />
(also x0(·) ∈ M). Dann heißt die Funktion x0 ein schwaches lokales Minimum<br />
für das Funktional J , wenn ein ε > 0 existiert, so daß x0 die Aufgabe (1.3) bzgl. der<br />
Menge R 1 ε löst anstelle von R. Dabei ist<br />
R 1 ε := R ∩ {(t, x, ˙x)|t ∈ (a, b), |x − x0(t)| + | ˙x − ˙x0(t)| < ε}.<br />
Analog heißt die Funktion x0 ein starkes lokales Minimum, wenn diese optimal<br />
ist bzgl. R 0 ε mit<br />
R 0 ε := R ∩ {(t, x, ˙x)|t ∈ (a, b), |x − x0(t)| < ε}.<br />
Veranschaulichung: Lokales Minimum bedeutet J (x0(·)) ≤ J (x(·)), ∀x ∈ U(x0) ∩<br />
M. Je nachdem, wie der Umgebungsbegriff gewählt wird, erhält man die beiden<br />
Begriffe:<br />
a) Schwaches lokales Minimum bedeutet U(x0(·)) = U 1 ε (x0(·)) (ε-Kugel im Sinn<br />
von C 1 [a, b]).<br />
b) Starkes lokales Minimum bedeutet U(x0(·)) = U 0 ε (x0(·)) (ε-Kugel im Sinn von<br />
(Skizze)<br />
C[a, b]).<br />
Bemerkung 1.5. Es gilt (natürlich) U 1 ε (x0(·)) ⊂ U 0 ε (x0(·)), d.h., jedes starke lokale<br />
Minimum ist auch ein schwaches, aber i.a. nicht umgekehrt.<br />
5