Vorlesungsskript
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gibt es hingegen kein (praktikables) generelles Kriterium mehr dafür, ob singuläre<br />
Steuerungen auftreten oder nicht. Dies kann nur in (sehr) speziellen Fällen ausge-<br />
schlossen werden, ud muß somit für jede konkrete Aufgabe untersucht werden.<br />
Beispiel 3.5. Maschinenreparatur-Problem:<br />
Wir führen folgende Bezeichnungen ein<br />
T : Nutzungsdauer einer Maschine oder Anlage<br />
x(t) : Qualität des Produkts oderZustand der Anlage zur Zeit t; x(t) ∈ [0, 1]<br />
u(t) : Reparaturaufwand oder Wartungskosten zur Zeit t; u(t) ∈ [0, ū]<br />
δ : Verschleiß- oder Abutzungsrate der Maschine (Anlage)<br />
g : Reparatur-Effiktivitätskoeffizient<br />
π : Produktionsrate der Maschine oder Anlage<br />
Dann kann man das Problem wie folgt formulieren<br />
Maximiere F (x, u) =<br />
T <br />
πx(t) − u(t) dt<br />
0<br />
unter ˙x(t) = −δx(t) + gu(t), t ∈ (0, T ],<br />
x(0) = 1, x(T )) frei,<br />
u ∈ [0, ū].<br />
Stellt man für die Parameter des Problems die (natürliche) Forderung<br />
gū < δ (Maximal mögliche Wartungs-/Reparaturintensität < Verschleiß), so folgt<br />
für den Zustand<br />
gū < δ ⇒ x(t) ∈ [0, 1], für alle t ∈ [o, T ].<br />
Der Endzustand ist frei, also kann man nach Folgerung 3.2 in der Hamiltonfunktion<br />
λ0 = 1 setzen, somit<br />
H(x, λ, u) = −(πx(t) − u(t)) + λ(−δx + gu)<br />
= −(π + δλ)x + (1 + gλ)u<br />
Die adjungierte Differentialgleichung (hier: Endwertproblem)<br />
hat die Lösung<br />
˙λ = −Hx(x, λ, u) = π + δλ,<br />
λ(t) = π δ(t−T )<br />
e − 1 .<br />
δ<br />
79<br />
λ(T ) = 0.