Vorlesungsskript
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mit der (eindeutigen) Lösung ¯y = ¯y(t) = sin t. Deren erste (positive) Nullstelle<br />
τ0 = π ist folglich ein kritischer Wert für die Intervalllänge T .<br />
(i) Zunächst gilt für T ≤ π die folgende Umformung<br />
=<br />
T<br />
0<br />
˙x 2 − x 2 dt =<br />
T<br />
{ ˙x 2 + x 2 cot 2 t − 2x ˙x cot t}dt =<br />
0<br />
T<br />
0<br />
˙x 2 + x 2<br />
<br />
cot 2 t − 1<br />
T 2dt. ˙x − x cot t<br />
(ii) Für T > π betrachten wir folgende Störungen von x ∗ ≡ 0<br />
xλ = x(t; λ) := λ sin πt <br />
⇒<br />
T<br />
T<br />
2<br />
λ2 π<br />
<br />
J (xλ)) = − 1<br />
2 T 2<br />
Aus den bisherigen Betrachtungen können wir wie folgt zusammenfassen<br />
• Für T < π stellt x ∗ ≡ 0 die eindeutige (globale) Minimallösung dar.<br />
0<br />
sin t<br />
<br />
dt =<br />
• Für T = π exisitert eine einparametrische (zusammenhängende) Schar von<br />
globalen Minima x∗ C = C sin t, C ∈ R.<br />
• Für T > π, T = kπ ist x ∗ ≡ 0 die (einzige) Lösung de Eulergleichung, aber<br />
stellt nicht mal ein lokales Minimum dar ( ” Sattelpunkt“).<br />
• Für T = kπ, k ≥ 2, k ∈ N existieren unendlich viele Lösungen der Eulerschen<br />
Gleichung, diese stellen alle weder ein globales noch lokales Minimum dar.<br />
Bemerkung 3.13. (i) Für die Herleitung der Eulerschen Differentialgleichung, der<br />
Weierstaßschen Bedingung und der Legendreschen Bedinung waren immer ” lokale“<br />
Störkozepte benutzt worden (Richtungsvariation bzw. lokal im Definitionsbereich).<br />
In diesem Sinn ist die Jacobische Bedingung von ” globaler Natur“ (man benötigt die<br />
Extremale auf ganz [a, b])<br />
(ii) Die Jacobische Bedingung kann beispielsweise auch zur Entscheidung im Pro-<br />
blem der Geodäten auf der Sphähre (kürzeste Verbindung zwischen 2 Punkten) heran-<br />
gezogen werden: Man kann zeigen, daß im jeweils längeren Teilstück des Großkreises<br />
ein konjugierter Punkt der zugehörigen Jacobischen AWA liegt, weshalb dies dann<br />
keine Lösung des Problems sein kann.<br />
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