Vorlesungsskript
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3.3 Die Bedingung von Jacobi<br />
Als Vorbetrachtung schreiben wir die in Definition 3.1 eingeführte zweite Variation<br />
δ 2 J explizit auf: Mit den Bezeichnungen<br />
ergibt sich<br />
<br />
<br />
A(t) := f ˙x ˙x , B(t) := fxx<br />
x0 x0 , C(t) := f <br />
˙xx x0 ,<br />
δ 2 b<br />
J (x0)[y] = A(t) ˙y<br />
a<br />
2 (t) − 2C(t)y(t) ˙y(t) + B(t)y 2 (t)dt<br />
=<br />
b<br />
A(t) ˙y<br />
a<br />
2 <br />
(t) + B(t) − d<br />
dt C(t)<br />
<br />
y 2 (t) dt<br />
<br />
:=ϕ(t,y, ˙y)<br />
(3.21)<br />
=; Φ(y), ∀y ∈ Z0.<br />
Dies ist ein quadratisches Variationsfunktional. Dessen Eigenschaften werden vom<br />
Anteil in ˙y 2 dominiert (der Hauptteil), deshalb erhält man aus δ 2 J ≥ 0 die Bedin-<br />
gung (zunächst intuitiv - die korrekte Herleitung auf diesem Weg ist mit gewissem<br />
Aufwand verbunden - ähnlich dem Beweis der Weierstraßschen Bedingung, s.z.B. [4])<br />
A(t) ≥ 0, d.h., die Legendresche Bedinung. Wir betrachten nun das oben eingeführte<br />
Variationsfunktional Φ unter Beachtung von δ 2 J ≥ 0<br />
b<br />
Φ(y) = ϕ(t, y, ˙y)dt ≥ 0, ∀y ∈ Z0.<br />
Damit ist offensichtlich y ≡ 0 ⇒ Φ(0) = 0 eine Lösung des<br />
akzessorischen Variationsproblems<br />
Wir stellen die Eulersche Gleichung zu (3.22) auf<br />
⇒ die Eulersche Gleichung lautet<br />
a<br />
Φ(y) → min, bei y ∈ Z0. (3.22)<br />
ϕy = 2 B(t) − ˙ C(t) y, ϕ ˙y = 2A(t) ˙y<br />
d<br />
dt (A(t) ˙y(t)) − B(t) − ˙ C(t) y(t) = 0, t ∈ (a, b).<br />
Im weiteren sei x0 (generell) nichtsingulär und glatt (x0 ∈ C 2 ) und f ∈ C 3 , dann<br />
gilt A(t) > 0, bzw. der Integrand des akzessorischen Variationsproblems ist (global)<br />
positiv regulär (der Integrand des Originalproblems ist lokal pos. reg., s. Bemerkung<br />
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