Vorlesungsskript
Vorlesungsskript
Vorlesungsskript
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
also die Behauptung. Damit ist der Satz für Nichtecken gezeigt. Ist nun ¯t eine Ecke,<br />
dann Betrachtung von t → ¯t, t Nichtecke. Wir spalten wie folgt auf<br />
0 ≤ E(t, x0(t). ˙x0(t), u) = f(t, x0(t), u)<br />
<br />
stetig<br />
−u f ˙x(t, x0(t), ˙x0(t))<br />
<br />
stetig<br />
− f(t, x0(t), ˙x0(t)) − ˙x0(t)f ˙x(t, x0(t), ˙x0(t)) <br />
.<br />
<br />
stetig<br />
Wegen der Stetigkeit von E gilt die Ungleichung somit auch für t = ¯t.<br />
Beispiel 2.14. (kürzeste Linie) f(x, ˙x) = √ 1 + ˙x 2 ⇒<br />
E(t, x, ˙x, u) = √ 1 + u2 − √ 1 + ˙x 2 − (u − ˙x) ˙x(1 + ˙x 2 ) −1/2 ≥ 0<br />
√ √<br />
⇔ 1 + u2 · 1 + ˙x 2 − 1 − u ˙x ≥ 0, trivial f. u ˙x < 0.<br />
u ˙x ≥ 0 : ⇔ 1 + u 2 + ˙x 2 + u 2 ˙x 2 ≥ 1 + 2u ˙x + u 2 ˙x 2<br />
⇔ (u − ˙x) 2 ≥ 0<br />
Damit ist hier die Weierstraßsche Bedingung bedeutungslos, da diese stets erfüllt ist.<br />
Zum Abschluß eine Aussage über das Verhalten der E-Funktion in Ecken, dies wird<br />
im nächsten Abschnitt benutzt.<br />
Folgerung 2.15. Ist x0 eine Extremale von (1.3), dann gilt in jedem Eckpunkt t<br />
E(t, x0(t), ˙x0(t − 0), ˙x0(t + 0)) = E(t, x0(t), ˙x0(t + 0), ˙x0(t − 0)) = 0. (2.17)<br />
Proof. Die Aussage folgt unmittelbar aus den bereits bekannten (beiden) Eckenbe-<br />
dingungen. Notation: ˙x + := ˙x0(t + 0), ˙x − := ˙x0(t − 0), analog f + , f − , usw.<br />
Wir wissen f +<br />
˙x<br />
= f −<br />
˙x<br />
E(t, x0, ˙x − , ˙x + ) = f + − f − − ( ˙x + − ˙x − )f −<br />
˙x<br />
(Weierstraß-Erdmann) ⇒<br />
= (f + − ˙x + f +<br />
˙x ) − (f − − ˙x − f −<br />
˙x<br />
Analog erfolgt der Nachweis für die andere Beziehung.<br />
) = 0, (Weierstraß).<br />
3 Bedingungen zweiter Ordnung - Legendresche<br />
und Jacobische Bedingung<br />
3.1 Zweite Variation und Legendresche Bedinung<br />
Zu Beginn von Unterabschnitt 2.2 hatten wir für y ∈ Z0 die Störfunktion F (ε :=<br />
J (x0 + εy) eingeführt, vgl. (2.6), und die erste Varition δJ (x0)[y] definiert.<br />
16