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Untitled - Abaton Antiquariat

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100<br />

175.<br />

Erste illustrierte Ausgabe des humoristischen Hauptwerks<br />

von Johann Christoph Friedrich Haug (1761-1829), einer<br />

geistreichen Präfiguration der Nasenthematik etwa eines<br />

Edmond Rostand oder eines Nikolai Gogol. Haug war<br />

Zeitgenosse Friedrich Schillers, den sein Vater, Balthasar<br />

Haug, an der Karlsschule in Stuttgart gemeinsam mit seinem<br />

Sohne unterrichtet hatte. Er studierte Jurisprudenz, wurde<br />

1794 Geheimer Sekretär, 1817 Hofrat und Bibliothekar in<br />

Stuttgart. Bekannt wurde er durch seine Epigramme und<br />

Gedichte, die er unter dem Pseudonym Friedrich Hophthalmos<br />

veröffentlichte.<br />

Die „Zweihundert Hyperbeln“, die erstmals in Stuttgart<br />

1804, dann 1822 in Brünn erschienen waren, gehören zu den<br />

geistreichsten, süffisanten wie hyperbolischen Erzeugnissen<br />

der Literatur der deutschen Klassik. Die vorliegende „Zweite<br />

Originalausgabe“ – der Autor hatte die Brünner nicht anerkannt<br />

–, ist erstmals illustriert und zwar absolut kongenial<br />

von dem aus Düsseldorf stammenden Maler und Illustrator<br />

Johann Baptist Wilhelm Adolf Sonderland (1805-1878), der<br />

die Funken sprühenden Texte in sinnreiche Bilder übersetzte:<br />

Jeweils in einen breiten belebten Flechtwerk-, Blätter- oder<br />

Wurzelrahmen, in dem zahlreiche Nebenszenen untergebracht<br />

sind, konzentriert sich der Künstler auf ein Thema und<br />

schuf damit eine an Philipp Otto Runge erinnernde Bildsprache,<br />

die an Witz und Spaß seinesgleichen sucht.<br />

So werden Blüten zu Tieren und Ranken zu Monstern und<br />

Wurzeln zu Wesen, denen der Naserich begegnet, der freilich<br />

Katalog 4<br />

nicht so wehrlos ist: „Nothhülfe: Wenn Feinde Dich um<br />

Arm’ und Beine brächten, Du könntest noch mit Deiner<br />

Nase fechten!“ 1991 veröffentlichte Jörg-Ulrich Fechner<br />

eine Faksimileausgabe (Heidelberg, Carl Winter, 1991) mit<br />

einem Nachwort. – Unwesentlich fleckig, kaum gebräunt,<br />

rechte untere Ecke minimal abgeschürft, insgesamt ein sehr<br />

gut erhaltenes Exemplar, das außergewöhnlich breitrandig,<br />

unaufgeschnitten und frisch ist. Die hübschen Tafeln in sehr<br />

gutem, gratigen und kontrastreichen Abdruck, höchst detailreich<br />

und auf weißem, festem Papier gedruckt. – Goedeke V,<br />

548, 4. Rümann 2441. Borst 979. – Siehe Abbildung<br />

176. Pocci, F(ranz von), und A. Jürgens.<br />

Alte und neue Soldaten Lieder. Mit Bildern<br />

und Singweisen. Leipzig, Mayer und Wigand,<br />

(1842). 8°. Mit zahlreichen Textholzstichen. 48<br />

S. Marmorpapierumschlag (teils etwas lädiert,<br />

berieben). [N114] 28,–<br />

Die berühmten, von Pocci herausgegebenen und entzückend<br />

illustrierten Soldatenlieder, hier in der Titeldarstellung unten<br />

rechts monogrammiert und datiert „FP 1842“. Hier wohl<br />

noch in einer der 1847 gedruckten Ausgabe vorausgehenden<br />

seltenen Ausgabe, hinten mit dem Vermerk: „Druck von<br />

Breitkopf und Härtel in Leipzig“. – Etwas gebräunt und<br />

braunfleckig, leicht angestaubt.

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