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Untitled - Abaton Antiquariat

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209.<br />

116<br />

Aus der Bibliothek von<br />

Carl Georg von Maassen<br />

210. Beardsley, Aubrey. – Aristophanes.<br />

The Lysistrata. Now first wholly translated<br />

into English and illustrated with eight fullpage<br />

drawings by Aubrey Beardsley. London,<br />

(Leonard Smithers), 1896. 4°. Mit 8 Tafeln<br />

mit Illustrationen von Aubrey Beardsley. [2],<br />

VI, [4], 61, [3] S. Pergament der Zeit mit<br />

goldgeprägtem Rückentitel (nur ganz minimal<br />

verzogen, sauber und frisch). [N052] 4200,–<br />

Vorzugsausgabe der ersten Ausgabe von Beardsleys<br />

erotischem Meisterwerk, in dem er den Stil der antiken<br />

griechischen Vasenmalerei aufnahm und Bilder von großer<br />

Eindrücklichkeit und sinnlicher Eindeutigkeit schuf. Das<br />

Buch erschien noch vor dem plötzlichen Niedergang des<br />

„Yellow Book“ im Jahre 1897 bei Leonard Smithers, der für<br />

die Publikation freizügiger Texte und Bilder im Bereich der<br />

Erotik und Pornografie bekannt war. Mit Smithers gründete<br />

Beardsley das Magazin „The Savoy“ als Gegenstück zu dem<br />

deutlich braveren „Yellow Book“. Bearsleys Lysistrata-Illustrationen<br />

waren in der kleinen Auflage von 100 Exemplaren<br />

als privater Luxusdruck nur für einen kleinen privilegierten<br />

Kreis erschienen.<br />

Im „Savoy“ wurden die brisanten Illustrationen dann aber<br />

einem breiteren Publikum vorgestellt, was heftigste Kritik<br />

der Zeit auf sich zog und das gesamte Magazin als anstößig<br />

Katalog 4<br />

brandmarkte. Gleichzeitig brachte es Beardsley jedoch<br />

weitere Aufmerksamkeit und höchsten Ruhm, konnten doch<br />

auch die Kritiker nicht die außergewöhnliche Qualität der<br />

Arbeiten des nur noch kurz lebenden Künstlers bestreiten.<br />

Der – hier in einem besonders schönen, tadellos erhaltenen,<br />

vollständig sauberen Exemplar vorliegende – Druck gehört<br />

dann schon vor der Jahrhundertwende zu den Rarissima der<br />

erotischen Literatur.<br />

Für Beardsley selbst waren die Illustrationen zu „Lysistrata“<br />

sein künstlerischer Klimax, wie er gegenüber seinem Freunde,<br />

dem französischen Dichter Marc-André Raffalovich (1864-<br />

1934) in einem Briefe äußerte: „I think they are in a way the<br />

best things I have ever done“. Die Übersetzung stammt von<br />

Samuel Smith, einem Bekannten des Schriftstellers Ernest<br />

Dowson in Oxford, der ebenfalls zum Zirkel Beardsleys und<br />

Smithers gehörte.<br />

Sehr schönes, nahezu tadellos sauberes Exemplar, gedruckt auf<br />

unbeschnittenem, schweren Bütten mit großem Wappen-<br />

Wasserzeichen. Die Tafeln auf etwas tonigerem, erdigen<br />

Japan abgezogen, sauber in die Lagen einmontiert. Lediglich<br />

Buchblock der zeitgenössischen Bindung ist hier und da etwas<br />

gelockert. Verso Vortitel findet sich der handschriftliche Eintrag<br />

(wohl von der Hand Beardsley oder Smithers) in schwarzgrauer<br />

Tinten: „This is No. 26 of 100 copies“ mit virtuosem<br />

Zierstrich. Aus der berühmten Sammlung des Literaturhistorikers<br />

und Bibliophilen Carl Georg von Maassen (1880-1940)<br />

mit dessen Jugendstil-Exlibris auf dem vorderen Vorsatz. –<br />

Lasner 107. Nelson C1896.10. – Siehe Abbildungen<br />

209.

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