Untitled - Abaton Antiquariat

Erste und einzige Ausgabe. Kritiken und zeitgeschichtliche
Einschätzungen des Schweizer Mediziners, Botanikers,
Schriftstellers und Wissenschaftspublizisten Albrecht von
Haller (1708-1777), der als einer der letzten Universalgelehrten
galt. Neben bahnbrechenden anatomischen Studien war
Haller vor allem für seine großartigen Gedichtsammlungen
(„Die Alpen“ 1729) und für seine zahlreichen Literaturkritiken
bekannt, die er in diesen beiden Bänden zusammenfasst.
Dabei verfasste er dermaßen viele Rezensionen über die
Schriften seiner Zeitgenossen, das sich das Gerücht verbreitete,
er würde selbst auf seinem Pferde noch lesen. Enthalten
sind u. a. die Beurtheilungen und Auszüge für die philosophische
und schöne Litteratur sowie Fragmente religiöser Empfindungen.
Auch die ganz großen seiner Epoche rezensierte er:
„Wider das Drama Götz v. Berlichingen. Hr. S. befürchtet,
wenn der Geschmack solcher pièces á tiroir überhand nähme,
so gienge die ächte Tragödie verlohren.“ (Band II, Seite 47).
Goethe hatte das Motto für seinen „Götz von Berlichingen“
dem Staatsroman „Usong“ von Albrecht von Haller übernommen.
– Vorsatz mit alten Einträgen, darunter eigenhändig
„Sum ex bibliotheca Christ Guilielmi Aemilii Reyman,
Protomedici“, sonst durchgehend weißes, sehr sauberes,
wohlerhaltenes Exemplar in prächtigen zeitgenössischen
Einbänden – eine Kostbarkeit für eine vornehme Literatur-
Bibliothek, der die Bände auch entstammen. – Goedeke XII,
101, 4. – Siehe Abbildungen
144.
85
144. Bürger, Gottfried
August. Gedichte. Mit
Kupfern. Mit churfürstl.
saechs. gnaedigstem
Privilegio. Band I (von
2). Göttingen, Johann
Christian Dietrich, 1789.
8°. Mit gestochenem
Porträt, gestochenem
Titel, 2 Kupfertafeln
und 2 gestochenen
Textvignetten von
Chodowiecki, Meil
und Schollenberg. 272
S. Leder der Zeit mit
neuerem goldgeprägten
Rückenschild (an
Rücken und Gelenken
brüchig und teils leicht
abgeschürft, beschabt
und bestoßen).
[N189] 50,–
Katalog 4
139.
Der erste Band der hübschen illustrierten zweiten Ausgabe
der Gedichte Gottfried August Bürgers, die gegenüber der
ersten von 1778 um 26 bisher ungedruckte Gedichte und
mit den Kupfern von Meil und Schellenberg vermehrt wurde.
Unter den Subscribenten waren auch Gleim und Klopstock.
– Etwas fleckig und mit Gebrauchsspuren, letzte Vignette
etwas schwach im Abdruck, sonst sehr schön gestochene und
gedruckte Kupfertafeln. – Goedeke IV/1, 1011, 54. Rümann
132. Engelmann 232-239. - Siehe Abbildung
145. Goethe, J(ohann) W(olfgang) von.
Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu
erklären. Gotha, Carl Wilhelm Ettinger, 1790.
Gr.-8°. [6], 86 S. Pappband der Zeit (Rücken
brüchig und mit Fehlstellen, etwas fleckig,
beschabt und bestoßen). [N124] 600,–