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Untitled - Abaton Antiquariat

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49<br />

Curiosa der Wissenschaften<br />

Die wichtigste Quelle<br />

für Johann Kaspar Lavater<br />

66. Della Porta, Giambattista . Menschliche<br />

Physiognomy, daß ist, Ein gewisse Weiß vnd<br />

Regel, wie man auß der eusserlichen Gestalt,<br />

Statur, vnnd Form deß Menschlichen Leibs,<br />

vnd dessen Gliedmassen ... schliessen könne,<br />

wie derselbige auch innerlich ... geartet sey.<br />

Frankfurt, Erben Roman Beatus, 1601. 8°. Mit<br />

kleiner Holzschnitt-Druckermarke auf dem<br />

Titel, ganzseitigem Holzschnitt Porträt und<br />

84 (4 nahezu ganzseitigen) teils wiederholten<br />

Textholzschnitten mit Doppelporträts. Titel in<br />

Schwarz und Rot gedruckt. [20; letzten beiden<br />

weiß]; 508 (recte 608), [16] S. Pergament der<br />

Zeit mit hs. Rückentitel und spanischen Kanten<br />

(ohne die Bindebänder, teils leicht fleckig und<br />

etwas angestaubt sowie bestoßen).<br />

[N220] 1800,–<br />

Erste deutsche Ausgabe des ersten wichtigen physiognomischen<br />

Traktats „De humana physiognomia“, Hauptwerk<br />

des neapolitanischen Arztes, Philosophen, Alchimisten und<br />

Schriftstellers Giovanni Battista Della Porta (1535-1615), das<br />

in vier Bänden in Vico Equense, seinem Geburtsort, im Jahre<br />

1586 erschienen war. Das Kardinal Luigi d’Este gewidmete<br />

Werk wurde außergewöhnlich erfolgreich und beeinflusste<br />

den Schweizer Physiogomen und Freund Johann Wolfgang<br />

Goethes, Johann Kaspar Lavater maßgeblich (1741-1801).<br />

Lavater baute auf Della Portas System seine ebenfalls in<br />

vier Bänden aufgeteilte „Physiognomischen Fragmente zur<br />

Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe“<br />

(1775–78).<br />

Grundgedanke ist die Rückführung der menschlichen<br />

Physiognomie auf Grundformen und Typen, denen sich<br />

definierte Charaktereigenschaften zuweisen lassen – und die<br />

bei Della Porta mit bestimmten Tierköpfen korrespondieren.<br />

So setzte er Menschen mit kleinen Ohren den Affenkopf, mit<br />

langer Nasen dem Hundskopf, dem Menschen mit Hakennase<br />

den Hahn gegenüber und antwortet auf die Fragen<br />

„Waß die weythe HauptHaar bedeuten“, „Was die etlicher<br />

massen gälblechte Haar bedeuten“ oder berichtet „Von den<br />

feysten Hälsen“, „Von den hohen unnd schreyhenten oder<br />

prallechtigen Stimmen“, „Von den Zeichen der Edlen unnd<br />

gewaltigen“, „Von der Figur der Zornmütigen“ und vieles<br />

mehr. – Kaum gebräunt, Papier stellenweise minimal wellich,<br />

aber durchgehend sauber und wohlerhalten. Das letze Blatt<br />

mit kleiner Rasur und gedünnter Papierstelle, sonst tadellos<br />

frisch. Die Holzschnitte meist in scharfem, starken Abdruck.<br />

– D17 23:293011T. Vgl. Hirsch-Hübotter IV, 656. Krivatsy<br />

9196. Waller 7568. – Siehe Abbildungen Seiten 48-49<br />

Höchst seltene erste Ausgabe<br />

des Hauptwerks des Mediziners<br />

67. Schneider, Conrad Victor. Liber primus<br />

(et secundus) de catarrhis. 2 Teile in 1 Band.<br />

Wittenberg, Michael Wendt und Hacke für<br />

Mevius und Schumachers Erben, 1660. 4°.<br />

Mit kleinem Textholzschnitt und Holzschnitt-<br />

Titelvignette auf dem Titel des 2. Teils. [32],<br />

257, [7]; [20], 464, [12] Bl. Pergament der<br />

Zeit mit Rückenschild (etwas fleckig und leicht<br />

angeschmutzt). [N205] 420,–<br />

Erste Ausgabe der ersten beiden Teile des Hauptwerks von<br />

den Schleimflüssen oder Katarrhen, mit dem Schneider die<br />

damalige Forschung revolutioniert, indem er die Schleimhäute<br />

in der Nase entdeckte, die noch heute als Membrana<br />

Schneideria bekannt sind. Der deutsche Mediziner Conrad<br />

Viktor Schneider (1614-1680) wurde in Bitterfeld geboren,<br />

studierte in Wittenberg und wurde 1636 Professor der Medizin<br />

an der Universität Jena. Im Jahre 1638 ging er wieder<br />

nach Wittenberg und übernahm dort am 23. Juni 1640 die<br />

Professur der Anatomie und Botanik.<br />

„Das unbestrittene gewaltige Verdienst dieser literarischen<br />

That liegt darin, dass Schneider mit anatomischen, physiologischen<br />

und pathologischen Hilfsmitteln den alten und

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