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Untitled - Abaton Antiquariat

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79<br />

Curiosa der Literatur<br />

Seltener Glasgower Druck der<br />

„Charakter“ Theophrasts<br />

132. Theophrastos von Eresos. Theophrasti<br />

characteres ethici (graece et latine). Ex recensione<br />

Petri Needham, et versione latina Isaaci<br />

Casauboni. Glasgow, Robert Foulis, 1748. 12°.<br />

52; 34, [2] S. (letzten beiden weiß). Rot und<br />

schwarz marmorierter Kalbslederband der<br />

Zeit mit Filetenvergoldung (an Kanten und<br />

Kapitalen stärker bestoßen und mit kleinen<br />

Fehlstellen, die Marmorierung wie üblich etwas<br />

eingebrannt). [N324] 80,–<br />

Zweite Ausgabe des seltenen Glasgower Drucks der bedeutenden<br />

philosophischen Schrift „Charaktere“ von dem in<br />

Eresos auf Lesbos geborenen griechischen Philosophen und<br />

Naturforscher Theophrastos, einem Schüler des Aristoteles,<br />

der die peripatetische Schule in Athen leitete. „Charaktere“<br />

legt die Schwächen und das Fehlverhalten der unterschiedlichen<br />

Menschen dar und ordnet diese bestimmten Kategorien<br />

zu, womit der griechische Begriff „Karakter“ (= Prägung,<br />

Merkmal) seine heutige Bedeutung bekam.<br />

Das Büchlein enthält den Originaltext in einer besonders<br />

hübschen griechischen Type und die lateinische Übersetzung<br />

von dem bedeutenden protestantischen Humanisten<br />

Isaac Casaubon (1559-1614), der aus Genf stammt, nach<br />

Frankreich ging, dort die Bartholomäusnacht überlebte seine<br />

letzten Lebensjahre in London zubrachte. Herausgeber des<br />

1743 zuerst gedruckten Werks ist der in Stockport geborene<br />

Altphilologen Peter Needham (1680–1731). – Kaum<br />

fleckig, minimale Knicke, wohlerhalten. Vorsatz mit altem<br />

Besitzvermerk „Ex Libris J. Bully“ und Stempel „Teres atque<br />

rotundus“. – Schweiger I, 320. Hoffmann III, 526. Gaskell<br />

120. – Siehe Abbildung<br />

Exemplar des<br />

Grafen zu Stolberg-Wernigerode<br />

133. Heppe, Carl von. Der sich selbst<br />

rathende Jäger, oder: Hundert und siebenzehn<br />

auserlesene ... Casus und streitige Fälle,<br />

welche täglich bey dem Forst- Jagd- und<br />

Fischerey-Wesen vorkommen, und sowol aus<br />

denen Rechten, als besonders löbl. Observanz<br />

entschieden sind. Augsburg, Erben Johann<br />

Jacob Lotter, 1754. 8°. [16], 488 S. Pergament<br />

der Zeit mit rothinterlegtem goldgeprägten<br />

Rückentitel und Rotschnitt. [N171] 1000,–<br />

Erste Ausgabe des Rechtskompendiums für das Jägerei- und<br />

Fischereiwesen von Carl von Heppe, einem „Erb-Lehn- und<br />

Gerichtsherrn auf Thalborn, auch Erbherrn zu Reigershausen<br />

Sr. Churfürstl. Durchl. in Bayern wirkl. Truchseß, auch Wald-<br />

Forstmeister des löbl. Renntamts Straubingen; desgleichen<br />

Mitlandstand einer löbl. Ritterschaft des Herzogthums<br />

Sachsen-Eisenach“ (Titel).<br />

„Bei der Abfassung des Werkes ließ Heppe sich von dem<br />

Gedanken leiten, daß die stark verwickelten und und örtlich<br />

voneinander abweichenden jagdlichen Rechtsverhältnisse zu<br />

zahlreichen Unklarheiten, Mißverständnissen und Streitigkeiten<br />

führten. Sie im Einzelfalle zu klären und zu bereinigen,<br />

war Aufgabe der Juristen. Diese zu Rate zu ziehen, war<br />

kostspielig, ihre Sprache dem Laien unverständlich. Deshalb<br />

glaubte Heppe, eine Lücke im Schrifttum zu füllen, indem er<br />

an Hand von 117 konstruierten Streitfällen den Jagdberechtigten<br />

eine Antwort auf die bei typischen Differenzen<br />

auftauchenden Fragen gab. Dies geschah bewußt unter<br />

Ausschluß jeglichen Juristenlateins und ohne Hinweis auf die<br />

juristische Fachliteratur. War der Lehrprinz an dem Berufsjägernachwuchs<br />

gewidmet, so richtete Der sich selbst rathende<br />

Jäger in erster Linie an den landsässigen Adel, der die niedere<br />

Jagdgerechtigkeit besaß. Dies geschah mit so viel Charme,<br />

daß das Buch immer seinen Platz im deutschen Jagdschrifttum<br />

behaupten wird“ (Lindner, Jagdschriftsteller, 203).<br />

Vorsätze minimal gebräunt, durchgehend sehr sauber<br />

und frisch, Titel mit kleinem Stempel einer fürstlichen<br />

Bibliothek. Vorsatz mit berühmten, großem gestochenen<br />

Wappenexlibris des Politikers Christian Ernst Graf zu<br />

Stolberg-Wernigerode (1691-1771) mit zwei weiblichen<br />

Allegorien, die das Wappen auf Sockeln flankieren, datiert<br />

„1721“. – Sehr seltenes Werk in einem außergewöhnlich

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