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Untitled - Abaton Antiquariat

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6.<br />

breiteren Rolle mit den Evangelisten und ihren Symbolen im<br />

Kranz über der Darstellung (Haebler I, 237, 2. Vgl. EBDB<br />

r002271 mit Abbildung der Evangelisten-Rolle). Links und<br />

rechts neben den Schultern des Evangelisten Lukas hat Jakob<br />

Krause die Platte monogrammiert „I K“ (oft ist die Prägung<br />

schwer erkennbar, aber auf dem Rückdeckel links im dritten<br />

Rollenbild von oben ist das Monogramm Jakob Krauses<br />

deutlich sichtbar).<br />

Der aus Zwickau stammende Jakob Krause (1531-1585) war<br />

seit 1566 als Hofbuchbinder vom sächsischen Kurfürsten<br />

August in Dresden angestellt, für den er eine Buchbinderwerkstatt<br />

betrieb, in der er auch Aufträge seiner reichen<br />

Zeitgenossen annehmen konnte. So sind etwa 1000 Einbände<br />

von ihm bekannt, unter denen der vorliegende jedoch nicht<br />

enthalten ist.<br />

„Jakob Krause, der bedeutendste deutsche Buchbinder …<br />

[Seine Kunst] vereinigte Züge französischen Stils und der<br />

venezianischen Kunst mit deutscher Technik (die straffe<br />

Bindung, das tiefeingedrückte Stempelrelief ) und deutsches<br />

Formgefühl. Er strebte nach einem ebenmäßig deckenden<br />

12<br />

Katalog 4<br />

Flächenschmuck, hielt die einzelnen Teile in einem dynamischen<br />

Zusammenhang und entwickelte seinen Entwurf aus<br />

der Form der Stempel selbst. Um so bedeutungsvoller war<br />

ihm das reiche Stempelmaterial, von den Stempelschneidern<br />

und Harnischmachern in Augsburg meisterhaft geschnitten,<br />

eine unerschöpfliche Anregung für seine künstlerische<br />

Phantasie“ (Kirchner, Lexikon des Buchwesens, Band I, 1952,<br />

S. 397). – Gleichmäßig leicht gebräunt, nur unwesentliche,<br />

geringe Papierläsuren, hier und da alte Marginalien,<br />

insgesamt im Block von bemerkenswert schöner und frischer<br />

Erhaltung. Es fehlt Lage EE (Bl. 577-582), dafür wurden zwei<br />

weiße Blätter vom Buchbinder Jakob Krause eingebunden.<br />

Der vordere Vorsatz mit einer Widmung an den Psalterleser<br />

des aus Hersbruck stammenden evangelischen Theologen,<br />

Reformatoren und Komponisten Nikolaus Selnecker<br />

(1530-1592) mit einem 18zeiligen Eintrag „Psalterium<br />

quisquis legis, considera Tecum Deum, te cum Deo vere<br />

loqui:Solatur ipse te, vocat, docet, regit, / Nutrit, fouet, ducit,<br />

sua tenet manu …“. Selnecker war zunächst als Organist an<br />

der Nürnberger Burgkapelle tätig und studierte dann ab 1550<br />

Theologie an der Universität in Wittenberg. Aufenthalte<br />

als Professor in Dresden, Jena, Wittenberg, Braunschweig,<br />

Gandersheim, Oldenburg und Helmstedt folgten, wo er sich<br />

für den Aufbau einer Universität einsetzte. In zahlreiche<br />

Schriften äußert er sich über das Werk Martin Luthers, so<br />

brachte er 1575 eine „Historia Lutheri“ und 1584 die „Historie<br />

der Augsburgischen Konfession“ heraus. Die vorliegende<br />

Ausgabe der Psalmenexegese Luthers entstammt wohl seiner<br />

Arbeitsbibliothek, wichtigste Grundlage seiner Forschungen.<br />

„Er hat auch 1580 eine lateinische Edition der lutherischen<br />

symbolischen Bücher an das Licht gestellet…“ (Jöcher IV,<br />

495) – VD 16, L 3391. Knaake I, 5. Wolgast, Die Wittenberger<br />

Lutherdrucke, 284. – Siehe Abbildungen, auch Seite 10-11<br />

7. Lipsius, Justus. De amphitheatro<br />

liber. In quo forma ipsa loci expressa, & ratio<br />

spectandi. Cum aeneis figuris. 2 Teile in<br />

einem Band. Antwerpen, Plantin, 1585. 8°.<br />

Mit Druckervermerk in Holzschnitt auf Titel,<br />

4 (3 ganzseitigen) Textkupfern und 4 gefalteten<br />

Kupfertafeln. 105, [3] S. Pappband des 18.<br />

Jahrhunderts (etwas unfrisch, berieben und bestoßen).<br />

[G547] 400,–<br />

Erstmals im Vorjahr erschienene archäologische Abhandlung<br />

des flämischen Humanisten Lipsius über die Amphitheater<br />

der Römer, ab S. 82: „De amphitheatris qvae extra Romam<br />

libellus“ (unter anderem Verona, Pola, Nimes). – Gering<br />

gebräunt, vereinzelt leicht wasserfleckig und minimal wurmstichig,<br />

Titel mit kleiner handschriftlicher Korrektur, erstes<br />

Blatt mit kleiner Ausbesserung am oberen Rand. Insgesamt<br />

guter Erhaltungszustand. – Adams L 767. Bibl. Belgica III,<br />

897. Voet 1532B. Diese Ausgabe weder bei Kissner Sale noch im STC.

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