Untitled - Abaton Antiquariat
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Johann Friedrich Hugo von Dalberg (1760-1812), der auf<br />
einer Reise nach England die Schriften von William Jones<br />
(1746-1794), dem berühmten britischen Indologen, kennen<br />
gelernt hatte. Er übersetzte dessen Werk über die Musik der<br />
Inder ins Deutsche (Erfurt 1802). Die deutsche Fassung des<br />
vorliegenden Werks geht ebenfalls von einer von Jones angefertigten<br />
englischen Übersetzung aus. Jones hatte Sanskrit bei<br />
indischen Brahmanen gelernt. Das Frontispiz zeigt den Gott<br />
„Crishna“ in einer Palmenblattkartusche. – Minimal finger-<br />
und vereinzelt leicht stockfleckig, unwesentliche Knickspuren,<br />
insgesamt von sehr schöner Erhaltung und zeitgenossisch<br />
gebunden. Besonders breitrandig. – Goedeke VII, 782,10.<br />
Hamberger-Meusel XIII, 257. – Siehe Abbildung<br />
152. Engel, J(ohann) J(acob). Schriften.<br />
Der Philosoph für die Welt. 2 Teile in 1 Band.<br />
Frankfurt und Leipzig, o. Dr., 1803. 8°. Mit<br />
gestochenem Frontispiz und 2 Kupfertiteln<br />
mit Vignette. [4], 242; [2], 236 S. Pappband<br />
der Zeit mit handschriftlichem Rückenschild<br />
(Rücken und Gelenke etwas brüchig, hübsches<br />
Buntpapier). [A389] 80,–<br />
Der Schriftsteller und Philosoph Johann Jakob Engel wurde<br />
1741 im Mecklenburgischen Parchim geboren, wo er auch<br />
1802 starb. 1776 wurde er Professor der Moraphilosophie<br />
und der schönen Wissenschaften am berühmten Joachimsthaler<br />
Gymnasium in Berlin. Er war Mitglied der Akademie<br />
der Wissenscahften und wurde zum Prinzenerzieher des<br />
späteren Königs Wilhelm III. Zusammen mit Karl Wilhelm<br />
Ramler leitete er das Hof- und Nationaltheater in Berlin.<br />
Der Band, der erstmals 1775 erschienen war, enthält u. a.<br />
seine Briefe „Ueber Emilia Galotti“, Gedanken zu Moses<br />
Mendelssohn und viele Gelegenheitsschriften mehr. – Gelegentliche<br />
Stock- und Wasserfleckchen, meist aber recht sauberes,<br />
ordentliches Exemplar. – Vgl. Wilpert-Gühring 345, 7.<br />
153. Böttiger, K(arl) A(ugust). D. Franz<br />
Volkmar Reinhard, gemalt von Georg von<br />
Charpentier, literarisch gezeichnet von C. A.<br />
Böttiger. Dresden, Arnold, 1813. Kl.-4°. Mit<br />
2 Kupfertafeln. XX, 52 S. Karton der Zeit mit<br />
Buntpapierbezug (Rücken brüchig, etwas berieben).<br />
[N296] 80,–<br />
Erste Ausgabe der Biographie über den evangelischen<br />
Theologen Franz Volkmar Reinhard (1753-1812), der aus<br />
Vohenstrauß in der Oberpfalz stammte und 1780 Professor<br />
der Theologie und Philosophie an der Universität Wittenberg<br />
wurde. Nach seinem Rektorat an derselben Universität<br />
wandte er sich nach Dresden, wo er als Oberhofprediger tätig<br />
89<br />
Katalog 4<br />
153.<br />
war. Er gehört zu den frühen Vertretern des theologischen<br />
Supranaturalismus, in dem die Existenz des Übernatürlichen<br />
außerhalb der sichtbaren Welt vorausgesetzt wird. Der Autor<br />
der Abhandlung war der berühmte Philologe, Archäologe,<br />
Pädagoge und Schriftsteller Karl August Böttiger (1760-<br />
1835), ein Zeitgenosse Goethes, der zu den einflussreichen<br />
Persönlichkeiten am Weimarer Hof gehörte.<br />
Das Frontispiz zeigt Reinhard nach einem Gemälde von<br />
Georg von Charpentier, gestochen von C. F. Stölzel und<br />
datiert „1813“. Reinhard ist in Denkerpose vor der Büste des<br />
Demosthenes an einem Empiretischchen mit einem geflügelten<br />
ägyptischen Genius in seiner Bibliothek dargestellt.<br />
Seine Linke ruht auf der Bibel und hält ein Pergament, auf<br />
dem die Worte „Wahrheit“ zu lesen sind – ein grandioses,<br />
ausdrucksstarkes und für den Supranaturalismus charakteristisches<br />
Porträt, das nur in einigen Exemplaren beigebunden<br />
ist (andere Exemplare enthalten ein Porträt von Anton<br />
Graff ). Die gefaltete Tafel am Schluss gibt das Wappen und<br />
eine Gedenkmünze Reinhards wieder, eine Büste und eine<br />
Handschriftenprobe. – Nur vereinzelt minimal stockfleckig,<br />
insgesamt schönes, wohlerhaltenes Exemplar, vollständig und<br />
in hübschem Buntpapiereinband. – Hirschberg I, 58. Nicht<br />
bei Goedeke. – Siehe Abbildung