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Untitled - Abaton Antiquariat

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38<br />

45.<br />

Thomas Bartholin der Jüngere (1659-1690) war königlicher<br />

Archivar in Kopenhagen und Sohn des Arztes Thomas<br />

Bartholin des Älteren (1616-1680), des Entdeckers des<br />

Lymphsystems. Bartholin d. J. hatte einige historische Werke<br />

verfasst und sich um die Herausgabe des mythologischen<br />

Schriftguts Dänemarks gekümmert, 1684 wurde er zum<br />

Sekretär des königlichen Archivs (des „Gehejmearkivs“)<br />

ernannt. In dieser Position kümmerte er sich um das Sammeln<br />

und Bewahren von Quellenschriften, derer er zahlreiche<br />

vor dem Untergang rettete.<br />

So handelt es sich bei seiner wichtigen Abhandlung „De libris<br />

legendis“ um die Funktion der Bücher in der Gesellschaft<br />

generell. Ohne Bücher erstummt die Stimme des Herren,<br />

die Justiz schläft, die Naturwissenschaften kommen zum<br />

Stillstand, die Philosophie erlahmt, die Bildung verdummt<br />

und alles erstarrt in „cimmerischer Dunkelheit“. 1685 konnte<br />

er den dänischen König zur Abfassung eines Verdikts bringen,<br />

das die Veräußerung alter Handschriften von Island nach<br />

Schweden verhinderte und die Handschriften statt dessen in<br />

Island zu sammeln und nach Kopenhagen zu schicken, wo<br />

Bartholin sie sichten und katalogisieren konnte. – Titel mit<br />

kleinem gekrönten Wappenstempel „Bibl. Gust. C. Gailetti<br />

Flor.“ und winzigem Tintenvermerk „Duplex“, Besitzvermerk<br />

und älterem Exlibris, stellenweise leicht gebräunt und unbeschnitten,<br />

insgesamt sehr schönes Exemplar in hübschem<br />

zeitgenössischen Einband aus honigfarbenem, seidig-glatten<br />

Pergament. – Siehe Abbildung<br />

Katalog 4<br />

46.<br />

Erste Ausgabe des berühmten<br />

Cambridge-Homers<br />

46. Homer. Odyssea et in eadem scholia, sive<br />

interpretatio veterum. Una com notis perpetuis,<br />

in textum & scholia, necnon variis lectionibus<br />

longe plurimis, & versione latina, accuratiori<br />

lima perpolita. Opera, studio & impensis Jusuae<br />

Barnes. Cambridge, Cornelis Crownfield,<br />

1711. 4°. [8], 643 (recte 641), [1]; [2], 110,<br />

[90] S. Pergament der Zeit mit goldgeprägtem<br />

Lederrückenschild und blindgeprägtem<br />

Deckelornament (Gelenke brüchig, nur leicht<br />

fleckig und etwas bestoßen).<br />

[N359] 580,–<br />

Die berühmte Cambridge-Ausgabe der Odyssee Homers,<br />

herausgegeben von dem englische Altphilologen Joshua<br />

Barnes (1654-1712), der aus London stammte, in Cambridge<br />

am Emmanuel College studierte und 1695 zum „Regius<br />

Professor der griechischen Sprache“ berufen wurde. Schon<br />

1540 hatte Heinrich VIII. diesen Titel „Regius Professor<br />

of Greek“ für den Inhabers eines Lehrstuhls für griechische<br />

Philologie an der Universität Cambridge gestiftet und damit<br />

einen der ältesten und honorigsten Lehrstühle Großbritanniens<br />

geschaffen. Seine Homer-Ausgaben gehören bis heute zu<br />

den wichtigsten Referenzwerken überhaupt.

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