Untitled - Abaton Antiquariat
Untitled - Abaton Antiquariat
Untitled - Abaton Antiquariat
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Erste Ausgabe der posthum erschienenen Weltgeschichte<br />
des bedeutenden Historikers Johann Heinrich Boeckler<br />
(1611-1672), der in Straßburg studiert hatte. „Mit der<br />
Professur der Beredsamkeit (1637) schuf er sich persönlich<br />
und wissenschaftlich an der streng lutherischen Hochschule<br />
eine feste Grundlage. Die Pflege griechischer und lateinischer<br />
Klassiker stand an erster Stelle, hinzu kam eine starke pädagogische<br />
Begabung; eigene Forschungen waren selten. 1648/49<br />
führte ihn ein Ruf nach Schweden. In Upsala übernahm er<br />
als Professor der Beredsamkeit zugleich Vorlesungen über<br />
Staatswissenschaften und über ‚Politik’. 1652 kehrte Boeckler<br />
nach Straßburg zurück.<br />
In seiner politischen Haltung blieb ihm Schweden noch lange<br />
der Retter der protestantischen und damit der deutschen<br />
Freiheit. Er fürchtete für das Reich das Übergewicht kaiserlicher<br />
Macht … In seiner Lehre unterwarf Boeckler das Leben<br />
auch des Staates den sittlichen Geboten, die das Luthertum<br />
dem Alten und Neuen Testament entnahm … In seiner<br />
Methode als Geschichtsprofessor (seit 1652) schließlich ging<br />
er auf Tacitus zurück; sein Ideal ist die Universalhistorie als<br />
Gesamtschau dessen, was geschehen ist … An den protestantischen<br />
Universitäten Deutschlands wirkten sein Ruf und seine<br />
Lehre bis weit ins 18. Jahrhundert fort“ (NDB). – Vorsatz<br />
mit alten Einträgen, Frontispiz sauber alt hinterlegt, Titel mit<br />
winzigem alten Tintenvermerk, leicht angestaubt. Insgesamt<br />
sehr schönes, wohlerhaltenes Exemplar, lediglich die Innengelenke<br />
brüchig. Sehr selten. – VD17 23:281499R. ADB II,<br />
793. NDB II, 372f. Vgl. Jöcher I, 1162f. – Siehe Abbildung<br />
29<br />
Seltener verbotener Nachdruck<br />
32. Molière. – Brécourt, Guillaume Marcoureau<br />
de. L‘ombre de Molière. Comédie. O. O.<br />
(Paris), o. Dr., 1683. 16°. Mit Holzschnitt-<br />
Titelvignette und Metallschnitt-Buchschmuck.<br />
36 S. Geheftet mit Buntpapierstreifen.<br />
[ J137] 140,–<br />
Seltener verbotener Nachdruck des 1674 erschienenen<br />
Werkes des französischen Schauspielers und Autors Guillaume<br />
Marcoureau, genannt Brécourt (1638-1685). Er war<br />
ein Sohn von Komödianten, der in Paris, London, den Niederlanden<br />
Erfolge auf der Bühne wie als Autor von Stücken<br />
hatte, so dass selbst Ludwig XIV. ihm nachgesagt haben soll:<br />
„il ferait rire des pierres“. Der „Schatten des Molière“ ist eines<br />
seiner geistreichsten Stücke, indem er den großen Dichter<br />
in einem Verwirrspiel zwischen „Pluton“, „Deux Ombres“,<br />
„Radamante“, „Minos“, „Madame Jourdain“ und anderen<br />
auf den Champs Elisées auftreten lässt: „La Scene est dans les<br />
champs Elisées ... le théatre s‘ouvre par deux ombres, qui en<br />
dançant, apportent chacune un morceau de tout ce qui peut<br />
former un tribunal...“ – Nur ganz minimale Bräunungen, kaum<br />
Knickspuren, sehr schönes, wohlerhaltenes Exemplar. Vgl.<br />
Cioranescu 16348. Delandine 416. – Siehe Abbildung Seite 30.<br />
Katalog 4<br />
33. Das Neugierige und veränderte<br />
Teutschland. Worinnen gehandelt wird<br />
von dessen Reichthum und Vermögen an<br />
Bergwercken, Manufacturen, Schiffreichen<br />
Flüssen, wie auch von dessen Fruchtbarkeit und<br />
Uberfluß … O. O., und Dr., 1684. Kl.-8°. 334 S.<br />
Pergament der Zeit mit hs. Rückentitel, kleiner<br />
roter Nummer, spanischen Kanten und dreiseitigem<br />
Rotschnitt (nur minimal angestaubt).<br />
[N202] 680,–<br />
Erste Ausgabe eines der seltensten volkswirtschaftlichen<br />
Werke über Deutschland, das detailreiche Beschreibungen<br />
des sich nach dem Dreißigjährigen Kriege langsam wieder<br />
erholten Landes enthält, „Absonderlich aber von desselben<br />
verschwenderischer Neugierigkeit in Ausländische Dinge;<br />
Dahero entstehenden vielfältigen Veränderungen und Ursachen,<br />
wie und auf was Weise das Teutsche Geld in frembde<br />
Länder getragen; Hingegen aber Teutschland selbst sammt<br />
seinen Innwohnern in Armuth, Abfall der Nahrung und endlichen<br />
Ruin gesetzet werde; Auch wie diesem verderblichen<br />
Wesen abzuhelfen sey“ (Titel).<br />
31.