DIPLOMARBEIT - Ingenieurbüro | Morawski + Hugemann
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Zusammenfassung Seite 88<br />
7 Zusammenfassung<br />
Bei der Auswertung der Meßdaten des Altexperiments konnte gezeigt werden, daß das<br />
Ermitteln der Perzentile an der parametrisch angepaßten doppelten Weibull-Verteilung,<br />
im Gegensatz zur Berechnung direkt an den Meßwerten, zu kürzeren Reaktionszeiten<br />
führt. Dies liegt vor allem in der Annahme, daß sich die Verteilung der Reaktionszeiten<br />
im Nachfahrversuch aus einem Anteil mit und einem Anteil ohne Blickzuwendung zu-<br />
sammensetzen würden. Diese Annahme konnte jedoch bisher nicht durch Versuche be-<br />
legt werden. Bei der Annahme, daß die Reaktionszeiten im Nachfahrversuch ohne<br />
Blickzuwendung seien, ergeben sich für die Perzentile der Reaktionszeiten zum Teil<br />
erheblich längere Zeiten. Die Empfehlungen des 20. Deutschen Verkehrsgerichtstags<br />
geben für die Reaktionszeit plus Umsetzzeit eine Dauer von t2% = 0,36 s und<br />
t98% = 0,78 s an. Berechnet man diese Werte direkt an den Meßdaten so ergeben sich<br />
die Werte t2% = 0,38 s und t98% = 1,28 s. Weiterhin konnte gezeigt werden, daß die<br />
Parameter der doppelten Weibull-Verteilung noch erheblich verbessert werden<br />
konnten.<br />
Wird vorausgesetzt, daß für die Versuchsaufgabe keine Blickzuwendung notwendig<br />
ist, so erübrigt sich auch der Ansatz der Addition zweier Verteilungen. Die<br />
Häufigkeitsverteilung kann dann durch die zeitverschobene Gammaverteilung mit drei<br />
Parametern am besten beschrieben werden, wobei die Parameter der Verteilung über<br />
die Verlustminimierung berechnet werden.<br />
Mit Hilfe zweier Personengruppen mit verschiedenen Altersklassen konnte gezeigt<br />
werden, daß das Alter der Probanden mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit unter 5%<br />
keinen Einfluß auf die Reaktionszeit hat. Diese Feststellung sollte durch eine größere<br />
Anzahl Testpersonen überprüft werden, da die arithmetischen Mittelwerte beider<br />
Gruppen immerhin 100 ms voneinander abweichen.