Gesetz sind, durch Product Placement in der TV- und Filmbranche zu kompensieren trachtet. Ein entsprechendes Gegenkonzept ist auf Seiten der Prävention noch nicht entwickelt worden. Es scheint uns aber notwendig, diese Dinge sehr bewusst anzusprechen, etwa im Rahmen einer allgemeinen medienkritischen Debatte im Schulunterricht. Durch das Vorleben der Eltern, Freunde, Geschwister oder sonstigen Personen aus der Umwelt oder den Medien bekommen die jungen Erwachsenen immer vor Augen geführt, wie die Zigarette wirkt. Ob in einer Fernsehserie die Hauptdarstellerinnen Zigaretten rauchen, wenn sie in verzwickten, aussichtslosen oder tristen Situationen sind, oder ob die Eltern einen entspannteren, positiveren Zustand erreichen, wenn sie eine Zigarette rauchen, das alles prägt sich bei den jungen Erwachsenen ein. Wenn es einen zusammenfassenden Begriff <strong>für</strong> die vielfältigen Wirkungen geben kann, dann ist es wohl der Begriff „cool“. Er ist so schillernd und vieldeutig, dass sich eine umfangreiche Analyse im Zusammenhang dieser Arbeit verbietet. Eines ist aber wesentlich festzuhalten und darin mag ein Unterschied zu einem früheren Gebrauch des Wortes liegen: cool beschreibt heute tendenziell keine Eigenschaft, die Personen als psychologische Einheit zugeschrieben werden könnte, so dass also eine ganze Person insgesamt cool oder uncool wäre, als cooler oder uncooler Typ beschrieben werden könnte. Eine solche fast essentialistisch klassifizierende Bedeutung hat cool eigentlich nur in Bezug auf Dinge oder Verhaltensweisen. Diese können insgesamt und tiefgründig cool oder uncool sein. So kann ein Auto cool sein, eine Hose, eine Sonnenbrille, ein Musikstück oder ein Film, aber ebenso eine bestimmte Handlung wie beispielsweise bei rot über die Straße gehen. Man sieht daran, dass die konkreten Zuschreibungen sehr stark vom jeweiligen subkulturellen Kontext abhängen. Es ist aber, wenn etwas cool ist, immer ein ästhetisches Urteil des Beobachters, das mit einem bestimmten emotionalen Zustand bei diesem verbunden ist, den man vielleicht am ehesten als Gelassenheit umschreiben kann. In vielen jugendlichen Subkulturen gilt rauchen als cool, sicher sehr viel mehr, als das auf erwachsene Subkulturen zutrifft. In diesem Begriff sind alle Wirkungen zusammengefasst, die die Jugendlichen an Raucher/innen beobachtet haben. Raucher/innen wirken auf die Jugendlichen gelassen. Sie lösen bei ihnen ein Gefühl von Gelassenheit aus. Raucher/innen zu beobachten ist cool. „Es ist schon cool“. „B3: Bei mir war es, nach der Schule, glaube ich, auch mit einem Freund. Bei uns sind sie draußen gestanden, also irgendwelche Typen und wir haben uns halt gedacht, naja, es ist schon cool.“ (Mattheus 74/78) 31
Auch die folgenden Zitate zeigen, dass es den jungen Mädchen und Buben nicht darum geht, wie derjenige aussieht, der eine Zigarette raucht, sondern darum, wie sich die Wirkung in ihm niederschlägt. „M1: Ich meine jetzt nicht so ein ganz genaues Bild von einem Menschen, der eine Zigarette raucht, sondern eben irgendwie so eine Zigarette ist etwas Entspannendes, Gemütliches, Leute sitzen gemütlich zusammen.“ (Simon W 1313/1318) 32
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