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Aichholzer N., Friedhuber, J.(2003) - Ludwig Boltzmann Institut für ...

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5. GESCHLECHTSUNTERSCHIEDE<br />

Eine zentrale Fragestellung der GAT1- und der GAT2-Studie lag in der Untersuchung von<br />

geschlechtsspezifischen Unterschieden. Da der Zuwachs an Raucher/innen bei den<br />

Mädchen deutlich höher war als bei den Burschen (vgl. Grafik 1), musste gefragt werden, ob<br />

dahinter möglicherweise völlig andere soziale Problemlagen und Mechanismen stecken.<br />

Grafik 1: Entwicklung des Anteils täglicher Raucher/innen unter den 15-Jährigen in<br />

Österreich Quelle: WHO-HBSC-Survey 1986, 1990,1994, 1998, 2002<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1986 1990 1994 1998 2002<br />

71<br />

Knaben<br />

Mädchen<br />

Für diese Vermutung konnten jedoch keine besonderen Belege gefunden werden. Das<br />

Karriere-Modell mit seinen Entwicklungsstufen und die Grundlogik, mit der es von<br />

Jugendlichen durchlaufen wird, ist im Wesentlichen <strong>für</strong> beide Geschlechter identisch.<br />

Selbstverständlich aber haben die konkreten Ausprägungen und Ausgestaltungen dieser<br />

Entwicklung jeweils geschlechtsspezifische Nuancierungen, die in der Präventionsarbeit<br />

Beachtung finden sollten.<br />

Schon die erste Phase des Beobachtens von Wirkungen an anderen ist insofern<br />

geschlechtsspezifisch, als Mädchen natürlich eher Frauen beobachten und sich an deren<br />

Rauchverhalten orientieren, während Burschen sich eher an Männern orientieren. Das soll<br />

nicht ausschließen, dass es nicht doch auch möglich wäre, dass Frauen <strong>für</strong> junge Männer<br />

und Männer <strong>für</strong> junge Frauen zum Vorbild werden können, der Regelfall ist aber wohl<br />

geschlechtsisomorph.<br />

In der Phase des ersten und wiederholten Probierens kann man bei aller gebotenen<br />

interpretatorischen Vorsicht konstatieren, dass Mädchen dazu tendieren, den sozialen<br />

Rahmen dieses Aktes noch ein wenig intimer und noch wenig geheimer und versteckten zu<br />

gestalten. Sie teilen dieses Experiment häufig wirklich nur mit der engsten Freundin und sie

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