Aichholzer N., Friedhuber, J.(2003) - Ludwig Boltzmann Institut für ...
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sprechen. Das deckt sich zumindest insoweit mit vergleichbaren Situationen bei<br />
Erwachsenen, als auch die meisten Scheidungen von Frauen begehrt und eingereicht<br />
werden. Gleichwohl, ob so oder so, beide Geschlechter leiden am Lieben und verarbeiten<br />
ihren Kummer mit Nikotin.<br />
Auch in der Stufe des Genussrauchens finden sich gewisse Nuancierungen, die <strong>für</strong> die<br />
Präventionsarbeit von Bedeutung sein können. Bei den Mädchen steht das Zusammensein<br />
und die gemeinsame Zeit, das „Kaffeekranzerl“, wie es einmal genannt wurde, das<br />
„Plauschando“ und das miteinander Reden im Vordergrund. Die Burschen zelebrieren ein<br />
bisschen stärker das Moment der Beruhigung und der Entspannung – nach dem Sex, nach<br />
dem Essen - und genießen die <strong>für</strong> sie typische Rauchsituation als „chillig“ und „cool“. Sie<br />
rauchen zwar auch gerne in der Runde guter Freunde, aber auch dabei steht ein gewisses<br />
„On the road-Feeling“ von Freiheit und Gelassenheit im Vordergrund.<br />
In der 6. Stufe des Gewahrwerdens der Sucht haben wir keine Unterschiede feststellen<br />
können. Mädchen wie Burschen klagen gleichermaßen über Entzugserscheinungen, wenn<br />
sie keine Zigaretten haben, und versuchen den Ausstieg.<br />
Noch einmal soll darauf hingewiesen werden, dass diese Unterschiede nur als<br />
Nuancierungen am allgemeinen Modell zu verstehen sind und nicht dazu dienen sollen,<br />
männliche und weibliche Klischee-Vorstellungen in die Präventionsarbeit zu importieren.<br />
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