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Aichholzer N., Friedhuber, J.(2003) - Ludwig Boltzmann Institut für ...

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„M3: Ich habe einfach einen irrsinnig festen Zug genommen und das hat mir richtig<br />

weh getan in der Lunge und deswegen fand ich es irrsinnig grauslich.“ (Simon<br />

W 1032/1035)<br />

„M3: In den ersten zwei Monaten, wo ich dann richtig geraucht habe, da habe ich<br />

dann wirklich schon manchmal Magenkrämpfe gehabt, da war mir manchmal<br />

schon wirklich schlecht bevor ich heimgegangen bin, weil ich eben zu viel<br />

geraucht habe, auch <strong>für</strong> den Anfang.“ (Lido 277/281)<br />

„I: Und was bewirkt so eine Zigarette bei Euch. Wenn Ihr jetzt so zusammensitzt<br />

und alle eine raucht?<br />

M2: Kopfweh.<br />

M1: Nein, Entspannung.<br />

M3: Aber wenn man weggeht und ein bisschen etwas trinkt am Abend-<br />

M6: -und zu viel raucht, dann ist einem schlecht.<br />

M3: -und dann wird einem schlecht, --- urschwindlig.<br />

M7: Mir wird auch ur-schlecht.<br />

M2: Ja, wirklich.<br />

M3: Und Ur-Kopfweh.“ (Trummelhof 1266/1278)<br />

Im Regelfall schmeckt die Zigarette am Anfang zwar ganz und gar nicht gut und sie löst auch<br />

nicht die erwarteten Wirkungen aus, sie erzeugt aber auch nicht immer Übelkeit und Ekel.<br />

Bei manchen stellt sich von Beginn an die Faszination ein, die schon Jean Paul Sartre dem<br />

Rauchen abgewinnen konnte, indem er es als Inbegriff einer existentialistischen Erfahrung<br />

rühmte, die darin bestehe, dass man sein Sein mit Nichts fülle und dadurch der Wahrheit des<br />

Sein in einer nihilistischen Zeit näher komme.<br />

„I: Hast Du es dann gleich von der ersten Zigarette an gut gefunden?<br />

M2: Ja.<br />

I: So vom Geschmack her?<br />

M2: Ja, ich fand das ist ein irrsinnig, ich fand, ja gut, es ist nicht gerade wie eine<br />

Süßigkeit, das kann man nicht sagen, so kann man es nicht vergleichen, aber<br />

ähm ich finde es schmeckt schon gut. Ich mein, es ist einfach so ein man hat<br />

nichts im Mund und man hat irgendwie trotzdem was. Also, es ist irgendwie<br />

komisch zu beschreiben, aber beim Essen ist es halt so, da bist Du dann halt<br />

voll oder es kann sein irgendwie, dass Du dann zu viel gegessen hast oder so<br />

und bei einer Zigarette ist das halt nicht, weil Du halt, ich finde, das hat<br />

irgendwie auch was, Du hast nichts im Mund und trotzdem spürst Du es aber.<br />

I: Mhmm. Was spürst Du?<br />

M4: Den Rauch.<br />

M2: Ja, den Rauch und am Anfang eben auch das Nikotin.“ (Simon W 1043/1069)<br />

Es ist bekannt, dass ein großer Teil der Jugendlichen das Rauchen nach den ernüchternden<br />

Erfahrungen des Anfangs wieder aufgibt. Immerhin haben 75% der 15-jährigen Mädchen<br />

und Burschen in Österreich das Rauchen schon einmal probiert, und zwar im Sinne dieser<br />

hier diskutierten Stufe der Raucherkarriere, in der es nicht um das einmalige Nehmen eines<br />

Zuges bei einer angebotenen Zigarette irgendwann einmal im Lauf der schulischen<br />

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