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Aichholzer N., Friedhuber, J.(2003) - Ludwig Boltzmann Institut für ...

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M: Würde ich auch rauchen.<br />

M3. Wenn er Dir jetzt sagen würde, Du darfst nicht rauchen.<br />

M: Na, wenn er zu mir sagen würde, ich darf nicht (....) ich würde nicht rauchen.“<br />

Auf die Nachfrage, ob der Elbe ein positives Vorbild sei – als Sozialwissenschaftler/innen<br />

würde man dann empfehlen, dass Erwachsene dieses Vorbild doch einfach kopieren sollten<br />

-, gibt das Mädchen jedoch eine Antwort, die zeigt, dass der Elbe weniger ein Vorbild,<br />

sondern ein Objekt der Begierde ist, wie etwa auch ein Computer, der in einer gedachten<br />

Hierarchie der am meisten begehrten Dinge vielleicht sogar noch vor dem Elben rangiert.<br />

„I: Ist er einer, der typischerweise nicht raucht und der irgendwas ist, den findest<br />

Du toll und der wäre ein Vorbild?<br />

M: Ja, nach dem Computer.<br />

I: Und was assoziierst Du mit dem? Was bedeutet der <strong>für</strong> Dich der Elbe?<br />

M: Ich will einen Elben sehen.<br />

M2: Mit spitzen Ohren.<br />

M: Das ist meine Welt.“<br />

Zugleich geben die Mädchen zu erkennen, wie sehr ihre Welt aus Wünschen und Begierden<br />

besteht, die unerfüllt sind: weder Elben noch Computer stehen ihnen zur Verfügung. Der<br />

Wunsch nach einem Elben jedoch, das „ist meine Welt“. Diese mit dem Personalpronomen<br />

geadelte Welt ist eine eigene und sehr verschieden von der realen Welt, in der die Mädchen<br />

leben. Was aber begründet in dieser eigenen Welt dieses starke Sehnen? Was ist denn an<br />

einem Elben so faszinierend?<br />

„I: Wie schaut denn der aus, der ist doch blond oder? So ein ganz blonder,<br />

blasser, so ein ganz zarter ....?<br />

M: Mich faszinieren alle...<br />

M2: Mich faszinieren auch, was weiß ich, solche Orte, solche Menschen, solche<br />

Zwerge und so und verschiedene Völker mit verschiedenen Waffen. Die sind<br />

so verschieden, eh auch wie bei uns, ja, aber daß es halt viel interessanter<br />

und aufregender war. Und so Elben...<br />

I: Was haben diese Elben? Was ist so faszinierend?<br />

M2: Ich weiß nicht.<br />

M3: Die Ohren.<br />

M2: Die sind stolz, die sind edel, die sind so mutig und so. Ich mag so stolze,<br />

edle Männer, das gibt es ja da gar nimmer. Da gibt es nur die Anabolika-<br />

Fritzis und die Schamis und die Weicheier.....<br />

M: Und die (....)<br />

M2: Die a.<br />

I: Die gibt es hier oder überhaupt in Wien?<br />

M2: Überhaupt.<br />

I: In Wien gibt es keine Elben-Männer?<br />

M2: Generell gibt es keine Männer mehr, die sind alle Transen...ich weiß nicht.“<br />

Es ist offenkundig, dass es also auch um Männer geht, allerdings nicht um die, denen die<br />

Mädchen im realen Leben begegnen und von denen sie offensichtlich keine sehr hohe<br />

Meinung haben. Die Männer-Typen, die sie aufzählen und von denen sie behaupten, dass<br />

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