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Aichholzer N., Friedhuber, J.(2003) - Ludwig Boltzmann Institut für ...

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„M4: Weil oft lernt man durchs Schnorren auch ur-lustige Leute kennen, mit denen<br />

man einfach irgendwie ins Gespräch kommt.<br />

I: Kommt das öfter vor, dass Ihr danach dann mit denen in Kontakt kommt?<br />

M1: Nein, nein, nicht dass wir mit ihnen in Kontakt treten, aber einfach, dass wir an<br />

einem Abend mit denen reden.<br />

M4: Ja.<br />

M2: Ja, genau eher so <strong>für</strong> einen Abend, das ist aber eh nicht so auf der Straße,<br />

sondern halt dann eher, wenn man zum Beispiel im Burggarten ist oder so<br />

etwas, da sind halt dann halt überall die kleinen Gruppen und Du gehst halt<br />

hin und fragst halt, ob Du eine Zigarette haben kannst und setzt Dich vielleicht<br />

dazu oder irgend so etwas.“ (Simon W 847/865)<br />

Im Sinne der Bedarfsdeckung ergeben sich <strong>für</strong> die Jugendlichen dann auch Fragen nach der<br />

Vorratshaltung bzw. nach dem Übertauchen von „Durststrecken“. Darin drückt sich aus,<br />

dass die Jugendlichen in dieser Phase bereits eine konkrete Rauchintention ausgebildet<br />

haben und das Rauchen nicht mehr von der zufälligen Verfügbarkeit von Zigaretten<br />

abhängig machen. Sie sind also nicht mehr die neugierigen „Erstprobierer“ und auch nicht<br />

gelegenheits- bzw. versuchungsbedingte Raucher/innen, sondern behandeln Rauchen<br />

bereits als voraussehbaren Bestandteil ihres Freizeitverhaltens.<br />

„M1: Wenn man weiß, man geht lange irgendwo nach Hause, entweder schauen,<br />

dass man irgendwo ein Packerl das Geld <strong>für</strong> ein Packerl zusammenkriegt oder<br />

vielleicht auf Vorrat schnorren.<br />

M2: Ja, genau, einfach so 5 Stück oder so auf einmal halt irgendwie von den<br />

verschiedensten Leuten, weil da halt gerade mehr sind und dann wenn Du<br />

weißt, am Heimweg sind so wenige Raucher oder so.<br />

M1: Ja und immer: auf welchen Weg glaubst du gibt's mehr Leute zum<br />

anschnorren.“ (Simon W 776/810)<br />

Einüben des Rauchens im Freundeskreis<br />

Die ersten Raucherfahrungen sind <strong>für</strong> eine gewisse Zeit mehr oder weniger ohne große<br />

Probleme durch Schnorren möglich. Will man jedoch die Rauchenexperimente auf<br />

zuverlässige Beine stellen, muss der Nachschub an Zigaretten gewährleistet sein. Das<br />

weitere Experimentieren findet nun in einer intimen Situation mit Freunden statt. So ist das<br />

Zusammensein mit einer Freundin im nachstehenden Beispiel Bedingung <strong>für</strong> das Anzünden<br />

einer Zigarette.<br />

„M2: Also bei mir war es eben nicht so, weil ich immer eben mit einer Freundin<br />

zusammen die Packung gekauft habe. Ich war am Anfang meistens zu zweit<br />

mit irgendeiner guter Freundin von mir. Und es ist erst dann irgendwie dazu<br />

gekommen.“ (Simon W 1257/1262)<br />

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