Flächenutzungsplan 2015 - Radolfzell

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4.5 Eigenbedarf | Unter Eigenbedarf versteht man den Wohnflächenbedarf der durch die geringere Belegungsdichte der bestehenden Wohnungen entsteht (zusätzlicher Flächenbedarf ohne Zunahme der Bevölkerung). Im Planungszeitraum des 86 er Flächennutzungsplanes konnte durch die Nachverdichtung bestehender Baugebiete ohne Neuausweisung von Wohnbauflächen ein beachtliches zusätzliches Wohnflächenangebot geschaffen werden. Diese Entwicklung ist insbesondere in den Stadtteilen erkennbar. Die Einwohnerzahl hat sich teilwei- se erheblich vergrößert, ohne dass die im F-Plan ausgewiesenen Entwicklungsflächen in Anspruch genommen werden mussten. Für diese Entwicklung stehen auch zukünftig noch beachtliche Potenziale zur Verfügung. Der frühere Bauflächenerlass sah für den Eigenbedarf von 10 Jahren eine fiktive Einwohnerzahl von 7 % der derzeitigen Einwohner vor. Prognose: Aufgrund der unterschiedlichen Einflussgrößen ist die Erstellung einer Entwicklungsprognose mit einigen Unwägbarkeiten behaftet. Als Prognose wird die halbierte Vorgabe des Bauflächenerlasses (s.o.) zugrunde gelegt. Es wird ein Flächenbedarf für die Eigenbedarfsentwicklung von ca. 3,5 % der Einwohner für 10 Jahre angenommen. Für 12 Jahre (2003 bis 2015) entspricht dies einer fiktiven Einwohnerzahl von 4,20 % der derzeitigen Einwohner dies sind insgesamt ca. 1.214 fiktive Einwohner. Die Eigenbedarfsentwicklung wird der Kernstadt wie auch den Stadtteilen in gleichem Umfang zugestanden. 4.6 Voraussichtliche Bevölkerungsentwicklung – Zieljahr 2015 | Für die voraussichtliche Bevölkerungs- entwicklung wurden mehrere Prognosen gegenübergestellt: 1. Prognose des Regionalverbandes Hochrhein-Bodensee Im Regionalplan 2000 ist, ausgehend vom Jahr 1992, für die nächsten 10 Jahre ein Bevölkerungszuwachs von 2.700 EW angesetzt. Nach dieser Schätzung hat Radolfzell in 15 Jahren mit einer Bevölkerungsentwicklung von ca. 4.050 Einwohner zu rechnen. Daraus ergäbe sich ein Einwohnerstand für das Jahr 2015 von 32.555 Einwohner. Eine Begründung für diese Bedarfsschätzung wird nicht aufgeführt. 2. Prognose der Stadt Radolfzell Die Prognose der Stadt Radolfzell setzt sich aus dem Geburtenüberschuss und dem zu erwartenden Wanderungsgewinn zusammen. Der Geburtenüberschuss wird mit 0,15 % der Bevölkerung und Jahr zugrunde gelegt. Es wird ein Wanderungsgewinn von 180 Einwohner pro Jahr angenommen. Die Entwicklungsdaten wurden vorstehend ausführlich begründet. Nach dieser Schätzung hat Radolfzell im Jahre 2015 ca. 31.600 Einwohner. 3. Prognose der Kommunalentwicklung BW In dem von der Kommunalentwicklung Baden-Württemberg (12 / 97) vorgelegten Standort-Report für die Stadt Radolfzell werden für die Prognose der Bevölkerungsentwicklung 3 Varianten dargestellt: Variante 1 (natürliche Entwicklung) ergibt für den Prognosezeitraum einen Bevölkerungsrückgang um 200 Personen auf 28.000 EW im Jahre 2010. Variante 2 (Basisvariante) = 29.500 EW im Jahre 2010 Variante 3 (Trendfortschreibung) = 31.250 EW im Jahre 2010 28
Bei der von der Kommunalentwicklung favorisierten Prognose wird der Wanderungsgewinn der letzten 15 Jahre, ohne nachvollziehbare Begründung, halbiert. Danach hat die Stadt Radolfzell im Jahre 2010 ca. 29.500 EW. Prognose: • Aus den dargelegten Gründen wird empfohlen, für die künftige Entwicklung die Prognose der Stadt Radolfzell zugrunde zu legen. • Bis zum Jahr 2015 wird sich die Gesamteinwohnerzahl danach auf ca. 31.600 EW erhöhen (siehe Diagramm „voraussichtliche Bevölkerungsentwicklung“, Seite 30). • Die Neuausweisung von Wohnbauflächen insbesondere für den zu erwartenden Wanderungsgewinn ist jedoch unbedingt auf die Zahl der bereitgestellten Arbeitsplätze abzustimmen. Gegebenenfalls ist die Wohnbauentwicklung entsprechend anzupassen. bevölkerungsentwicklung | 29
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