Flächenutzungsplan 2015 - Radolfzell
Flächenutzungsplan 2015 - Radolfzell
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und Entwicklung von Einzelhandelsschwerpunkten<br />
12.Bestand<br />
12.1<br />
12.2<br />
Ausgangslage | Aufgrund des Einzelhandelserlasses vom 21.02.2001 muss bei der Aufstellung bzw.<br />
Änderung des Flächennutzungsplanes als Teil der Begründung eine Darlegung des Bestandes zentraler<br />
Einrichtungen einschließlich Einzelhandelsschwerpunkte und deren beabsichtigte Fortentwicklung<br />
erfolgen. Bei der Erstellung der Stadtentwicklungskonzeption wurde auch auf die Notwendigkeit eines<br />
Einzelhandelskonzeptes hingewiesen.<br />
Um dieser Anforderung zu entsprechen wurde vom Büro Dr. Acocella Lörrach der Fachbeitrag Einzel-<br />
handel zum Flächennutzungsplan <strong>2015</strong> erarbeitet. Es werden auf der Grundlage des Fachbeitrages<br />
Vorschläge zur Ergänzung und Weiterentwicklung der bereits ergriffenen Maßnahmen erarbeitet.<br />
<strong>Radolfzell</strong> als Mittelzentrum hat im Bereich Einzelhandel und Dienstleistungen für die Bevölkerung des<br />
Mittelbereichs (<strong>Radolfzell</strong> und Höri) die Versorgung mit Waren und Dienstleistungen zu sichern. Die<br />
Grundversorgung der Bevölkerung soll möglichst wohnungsnah erfolgen. Die mittelzentrale Funktionszuweisung<br />
bezieht sich schwerpunktmäßig, neben der Bereitstellung von Dienstleistungen, auf das<br />
Warenangebot des mittel- und langfristigen Bereichs. Das bedeutet dass diese Warensortiment bezogen<br />
auf die Kaufkraft von <strong>Radolfzell</strong> eine Deckungsquote von über 100 % haben sollten. Diese Zielvorgabe<br />
ist als Durchschnitt zu sehen und nicht für alle Warensortimente gleich anwendbar. Bei Sortimenten<br />
der ortsspezifisch prioritären Warengruppen kann die Deckungsquote wesentlich über<br />
100 % liegen, während bei anderen Sortimenten aufgrund regionaler Wettbewerbssituation diese zu<br />
relativieren ist.<br />
Über die mittelzentrale Funktionszuweisung hinaus ist auch die städtebauliche Auswirkung der<br />
Einzelhandelsentwicklung im allgemeinen zu beachten.<br />
• Die Suburbanisierung der Handelsstandorte gefährdet die Rentabilität stadtzentrenbezogener<br />
Entwicklungskonzepte.<br />
• Die aus betriebswirtschaftlichen Gründen erforderliche Mindestverkaufsfläche erschwert die<br />
Integration in die gewachsenen Strukturen der Innenstädte.<br />
• Das Flächenwachstum im Handel reduziert die Möglichkeit die Funktionen Wohnen und Versorgung<br />
zu mischen.<br />
• Die wohnungsnahe Grundversorgung ist nicht mehr gewährleistet.<br />
• Der Flächenverbrauch der großflächigen eingeschossigen Verkaufsräume und komfortablen<br />
PKW-Stellplätzen mit ihren möglichst großen Einzugsgebieten führen zu zusätzlichen Umweltbelastungen.<br />
Dieser drohenden Entwicklung ist nach Maßgabe detaillierter Untersuchungen entgegenzuwirken.<br />
Bestandserhebung | Im Januar 2004 wurde eine flächendeckende Erhebung mit Befragung<br />
aller Einzelhändler erstellt. Insgesamt sind in <strong>Radolfzell</strong> 180 Einzelhandelsbetriebe angesiedelt.<br />
Diese erwirtschaften auf einer Fläche von knapp 50.000 m 2 einen Umsatz von rund 134,5 Mio €.<br />
Für die Sortimente Nahrungs- und Genussmittel besteht Volldeckung d.h. derzeit ist nur bei einer<br />
wohnungsnahen Unterversorgung Bedarf vorhanden. Im Sortiment Drogerie / Parfümerie besteht Überdeckung,<br />
während in den übrigen kurzfristigen Bedarfsbereichen eine Unterdeckung besteht.Die<br />
Überdeckung verschiedener Warensortimente im mittel- und langfristigen Bedarfsbereich sind aufgrund<br />
der mittelzentralen Funktion <strong>Radolfzell</strong>s zu relativieren (näheres hierzu siehe Seite 19<br />
Fachbeitrag Einzelhandel von Büro Dr. Acocella).<br />
bestand und entwicklung von einzelhandelsschwerpunkte |<br />
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