Der Faktor Geschwindigkeit im motorisierten Strassenverkehr - BfU
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vorübergehend eingeführt worden war, mit dem<br />
verringerten Energieverbrauch begründet worden.<br />
Davis [1] konnte aufzeigen, dass das Verhältnis<br />
zwischen Kraftstoffverbrauch und gefahrener <strong>Geschwindigkeit</strong><br />
eine umgekehrte U-Funktion ist. Die<br />
Anzahl gefahrener Meilen pro verbrauchte Gallone<br />
Benzin (= ca. 4 Liter) ist am höchsten <strong>im</strong> Bereich<br />
von 40 bis 55 mph (Meilen pro Stunde), d. h. zwischen<br />
65 und 90 km/h. <strong>Der</strong> Mehrverbrauch führt<br />
zu mehr Abgasen, wobei sich die heutige Diskussion<br />
vor allem auf das kl<strong>im</strong>aschädigende CO2 und<br />
den Feinstaub, der durch Dieselfahrzeuge und<br />
Autoreifen produziert wird, konzentriert.<br />
<strong>Der</strong> andere wichtige Umwelteffekt der <strong>Geschwindigkeit</strong><br />
ist der Lärm. In der Schweiz sind laut Bundesamt<br />
für Umwelt (BAFU) etwa 1,2 Mio. Menschen<br />
oder 16 % der Schweizer Wohnbevölkerung<br />
tagsüber schädlichem oder lästigem Verkehrslärm<br />
ausgesetzt [2]. Nachts sind es <strong>im</strong>mer noch 10 %.<br />
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Verkehrslärm<br />
zu verringern, beispielsweise mit Flüsterasphalt<br />
und geräuscharmen PW-Reifen. Eine weitere<br />
Möglichkeit ist die gefahrene <strong>Geschwindigkeit</strong>. Sie<br />
wirkt sich insbesondere auf die Wind- und Rollgeräusche<br />
aus. Schliesslich soll eine Verringerung der<br />
gefahrenen <strong>Geschwindigkeit</strong> um 20 km/h den<br />
Lärm in etwa halbieren.<br />
Entsprechende Abklärungen haben gezeigt, dass<br />
viele Sicherheitsmassnahmen auch positive Auswirkungen<br />
auf die Umweltbelastung haben. In diesem<br />
Sinn dürfte das Sicherheitsdossier <strong>Geschwindigkeit</strong><br />
auch über Verkehrssicherheitskreise hinaus von<br />
Interesse sein.<br />
Neben den negativen Effekten der <strong>Geschwindigkeit</strong><br />
darf man nicht vergessen, dass ein erheblicher Teil<br />
der Bevölkerung Freude am schnellen Fahren hat:<br />
Hunderttausende erhalten jedes Jahr Bussen wegen<br />
überhöhter <strong>Geschwindigkeit</strong>. Autorennen<br />
haben viele Fans, Fahrzeuge werden getunt usw.<br />
Weitere oft genannte Gründe für schnelles Fahren<br />
sind Eile, die Tatsache, dass man von anderen, die<br />
dicht auffahren, dazu gezwungen wird oder auch<br />
die Einschätzung, dass moderne Autos schneller<br />
fahren können. Deshalb wird ein Bericht, der die<br />
<strong>Geschwindigkeit</strong> aus Verkehrssicherheitssicht thematisiert,<br />
wohl auch Anstoss erregen.<br />
34 Einleitung bfu-Sicherheitsdossier Nr. 06