Der Faktor Geschwindigkeit im motorisierten Strassenverkehr - BfU
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des 20. Jahrhunderts. Dort war überlegt worden,<br />
die unfallträchtigsten Motorfahrzeuglenkenden zu<br />
el<strong>im</strong>inieren. Es hatte sich zwar herausgestellt, dass<br />
es Personen mit höherem Unfallrisiko gibt, dass<br />
aber deren Ausschluss vom <strong>Strassenverkehr</strong> nur<br />
marginale Verbesserungen der Verkehrssicherheit<br />
bringen würde, da der weitaus grösste Teil der<br />
Unfälle durch an sich unauffällige Personen verursacht<br />
wird.<br />
Diese Diskussion widerspiegelt ein generelles Problem<br />
der Prävention, dass es zwar Hochrisikogruppen<br />
gibt (beispielsweise Raser), diese aber zumeist<br />
sehr klein sind und deshalb auch nur für einen eher<br />
geringen Teil des Problems verantwortlich sind.<br />
Gruppen hingegen, die nur leicht auffällig sind<br />
(= etwas zu schnell fahren) sind sehr viel grösser<br />
und demzufolge auch sehr viel öfter ein Teil des<br />
Problems (= Unfälle mit überhöhter <strong>Geschwindigkeit</strong>).<br />
Für eine wirksame Prävention bedeutet dies,<br />
dass zweigleisig gefahren werden muss: Einerseits<br />
sollen die präventiven Anstrengungen pr<strong>im</strong>är darauf<br />
abzielen, die Motorfahrzeuglenkenden dazu zu<br />
bringen etwas langsamer und situationsangepasster<br />
zu fahren. Ergänzend ist eine Hochrisikogruppenstrategie<br />
notwendig. Für beide Strategien bedarf<br />
es je adäquater Massnahmen technischer,<br />
pädagogischer und / oder rechtlicher Natur.<br />
36 Exkurs: Raser bfu-Sicherheitsdossier Nr. 06