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Der Faktor Geschwindigkeit im motorisierten Strassenverkehr - BfU

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Das Nutzen-Kosten-Verhältnisse lag bei dem<br />

Queensland-Programm bei 55:1 und war somit<br />

deutlich besser als ein Programm zu <strong>Geschwindigkeit</strong>skameras<br />

(9,4:1) oder anlassfreien Alkoholkontrollen<br />

(25:1).<br />

4.4.9 Fazit<br />

Automatische <strong>Geschwindigkeit</strong>skontrollen (unbemannt<br />

und stationär) müssen weiterhin das Rückgrat<br />

der Polizeiaktivität <strong>im</strong> <strong>Geschwindigkeit</strong>sbereich<br />

bilden. Diese sollten noch weiter intensiviert werden.<br />

Die Akzeptanz dafür ist – trotz der bereits<br />

deutlich gestiegenen Häufigkeit an <strong>Geschwindigkeit</strong>skontrollen<br />

– <strong>im</strong>mer noch gegeben. Die Intensivierung<br />

der automatischen Kontrollen sollte sich<br />

besonders auf die Ausserortsstrassen – und dort<br />

auf besonders gefährliche Streckenabschnitte –<br />

konzentrieren, um eines der grössten Verkehrssicherheitsprobleme<br />

in der Schweiz entschärfen zu<br />

helfen.<br />

Die zufällige Auswahl der Kontrollorte und –zeiten<br />

bei stationären bemannten Kontrollen ist nach dem<br />

aktuellen Kenntnisstand eine sehr wirkungsvolle<br />

Massnahme. Durch eine geringe Vorhersehbarkeit<br />

für die Lenker steigt die subjektive Kontrollerwartung<br />

an. Dadurch können erhebliche Reduktionen<br />

bei den schwersten Unfällen erreicht werden, ohne<br />

dass die Kontrolltätigkeit der Polizei intensiviert<br />

werden muss.<br />

Fahrende <strong>Geschwindigkeit</strong>skontrollen insbesondere<br />

mit zivilen Fahrzeugen sind hingegen zur Bekämpfung<br />

des Massendelikts «überhöhte <strong>Geschwindigkeit</strong>»<br />

nur wenig geeignet, da sie zwar zu Spezialprävention<br />

(Überführen der Delinquenten) aber<br />

kaum zur Generalprävention (allgemeine Abschreckung)<br />

beitragen. Die Begleitung der polizeilichen<br />

Aktivitäten mittels Information oder Kampagnen ist<br />

sehr sinnvoll, da Veränderungen der Polizeiaktivitäten<br />

erst bei erheblicher Intensivierung durch die<br />

Öffentlichkeit bemerkt wird. Die Massenmedien<br />

sind in der Lage, dies vorwegzunehmen.<br />

5. Verkehrstechnik<br />

5.1 Einleitung<br />

5.1.1 Abgrenzung<br />

Strassenart<br />

Das Unfallgeschehen (Kap. VI, S. 51) zeigt auf, dass<br />

sich Unfälle mit möglichem <strong>Geschwindigkeit</strong>seinfluss<br />

vor allem auf Innerorts- und Ausserortsstrassen<br />

ereignen. Autobahnen sind also weniger belastet.<br />

Rund die Hälfte aller Schwerverletzten und<br />

rund zwei Drittel der Getöteten sind auf Ausserortsstrassen<br />

zu verzeichnen. Ein Drittel der Schwerverletzten<br />

und ein Viertel der Getöteten finden sich<br />

auf Innerortsstrassen. Die Letalität von geschwindigkeitsbedingten<br />

Unfällen ist auf Ausserortsstrassen<br />

mehr als doppelt so hoch wie auf Innerortsstrassen.<br />

Obwohl auf Autobahnen hohe <strong>Geschwindigkeit</strong>en<br />

gefahren werden, ist dieser Strassentyp<br />

hinsichtlich geschwindigkeitsbedingten<br />

Unfallgeschehens von untergeordneter Bedeutung.<br />

Deshalb werden <strong>im</strong> Folgenden nur verkehrstechnische<br />

Massnahmen auf Innerorts- und Ausserortsstrassen<br />

diskutiert.<br />

Wirkungsebene<br />

<strong>Der</strong> Effekt von verkehrstechnischen Massnahmen<br />

auf die gefahrenen <strong>Geschwindigkeit</strong>en kann auf<br />

zwei Ebenen gemessen werden. Auf der Wirkungsebene<br />

zeigt sich eine Senkung der gefahrenen<br />

<strong>Geschwindigkeit</strong>en, auf der Ergebnis-Ebene<br />

78 Massnahmen zum <strong>Geschwindigkeit</strong>smanagement bfu-Sicherheitsdossier Nr. 06

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