Bewirkt schulpsychologische Beratung das, was sie zu ... - Nepes

3.4 Zentrale Grundhaltungen der systemisch arbeitenden
Schulpsychologin/des systemisch arbeitenden Schulpsychologen
Das Ziel, welches mit den Grundhaltungen Ressourcenorientierung, Allparteilichkeit
(Empathie), Kontextberücksichtigung, Stärkung der Eigenverantwortung und
Lösungsfokussierung angestrebt wird, liegt im Erreichen der Kooperationsbereitschaft
(Knödler, 1998). Alle Beteiligten, also die Familie und die Lehrperson, sollen dazu ermuntert
werden, mit vereinten Kräften an der Lösung der Schwierigkeiten zu arbeiten.
3.4.1 Ressourcenorientierung
Simon, Clement und Stierlin (1999) definieren den Begriff Ressource wie folgt:
In der systemischen Therapie wird als Ressource jedes Potential verstanden, das die
Verhaltensoptionen eines Systems erhöht und damit seine Lebens- und
Problemlösefähigkeit verbessert. Eine Ressource kann materiell-wirtschaftlicher,
sozialer, emotionaler oder intellektueller Natur sein. (S. 275)
Käser (1993) betont, dass das schulpsychologische Arbeitsfeld ausserordentlich reich an
Ressourcen ist, wobei er diese in die drei Bereiche Menschen, Institutionen und Methoden
einteilt.
Menschen
Die menschlichen Ressourcen im schulpsychologischen Interaktionsfeld sind zahlreich und
bilden insgesamt ein beachtliches Potenzial.
Der Ansatz, nicht auf die Defizite, sondern auf die Unterstützung vorhandener Stärken und
auf den Aufbau bereits existierender Lebensbewältigungs- und Problemlösungsfähigkeiten zu
fokussieren, wird auch Empowerment genannt. Dabei werden die menschlichen Ressourcen
im Problemlösungsprozess der herkömmlichen Einzelfallarbeit aktiviert oder aber im Sinne
der Prophylaxe systematisch aufgebaut und gefördert.
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