Bewirkt schulpsychologische Beratung das, was sie zu ... - Nepes
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Damit Eltern konstruktiv am <strong>Beratung</strong>sprozess teilnehmen können ist es wichtig, <strong>das</strong>s <strong>sie</strong> die<br />
<strong>Beratung</strong> selber wollen und wissen, <strong>was</strong> dabei auf <strong>sie</strong> <strong>zu</strong>kommt. Denn es sind, wie in Kapitel<br />
3.4 dargelegt, die Beteiligten und nicht die Schulpsychologin/der Schulpsychologe, die an der<br />
Lösung der Schwierigkeiten arbeiten müssen. Die Aufgabe der <strong>Beratung</strong>sperson ist es, die<br />
Eltern ernst <strong>zu</strong> nehmen, <strong>sie</strong> <strong>zu</strong> respektieren und Verständnis für ihre Situation auf<strong>zu</strong>bringen<br />
(empathische Grundhaltung, Joining) und so optimale Rahmenbedingungen für den<br />
<strong>Beratung</strong>sprozess <strong>zu</strong> schaffen.<br />
Der Blick auf die Antworten bezüglich der Aussagen <strong>zu</strong>r Schaffung der genannten<br />
Vorausset<strong>zu</strong>ngen stimmt positiv: Der Grossteil der Eltern – je nach Aussage 80% bis 90% –<br />
ist „völlig“ bis „überwiegend“ der Ansicht, <strong>das</strong>s ihm der Ablauf der <strong>Beratung</strong> erklärt worden<br />
ist, <strong>das</strong>s ihm bewusst war, <strong>das</strong>s die <strong>Beratung</strong> freiwillig ist, <strong>das</strong>s seine Anliegen und Ansichten<br />
der <strong>Beratung</strong>sperson wichtig waren und <strong>das</strong>s es dieser gelungen ist, seine Situation <strong>zu</strong>treffend<br />
<strong>zu</strong> erfassen.<br />
7.1.5 Themenkreis „Präventive und gesundheitsfördernde Ausrichtung der <strong>Beratung</strong>“<br />
In einer systemischen und somit ressourcenorientierten <strong>Beratung</strong> geht es nicht darum, die<br />
Schwächen und Un<strong>zu</strong>länglichkeiten eines Systems <strong>zu</strong> betonen, sondern positive Aspekte<br />
auf<strong>zu</strong>decken und <strong>zu</strong> fördern (vgl. Kap. 3.4.1). Die <strong>Beratung</strong> soll die Familie stärken und <strong>sie</strong><br />
widerstands- und copingfähiger machen (Empowerment).<br />
Dass in der <strong>Beratung</strong> ausreichend über die Stärken des Kindes gesprochen wurde, findet ein<br />
Grossteil (76,7%) der Eltern; er kreuzte bei der entsprechenden Aussage „trifft völlig <strong>zu</strong>“ oder<br />
„trifft überwiegend <strong>zu</strong>“ an. In den meisten Fällen ist es den Schulpsychologinnen und<br />
-psychologen also gelungen, nicht nur über die Schwachpunkte des Kindes <strong>zu</strong> sprechen,<br />
sondern seine Eltern auch auf dessen Stärken hin<strong>zu</strong>weisen.<br />
Durch die <strong>Beratung</strong> neue Fähigkeiten und Qualitäten in der Familie erkannt <strong>zu</strong> haben, geben<br />
hingegen nur sehr wenige Familien an; während immerhin knapp ein Drittel der Eltern<br />
(29,5%) „mittelmässig“ diesen Eindruck hat, sind ganze 42,6% „wenig“ oder „gar nicht“<br />
dieser Ansicht.<br />
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