01.11.2013 Aufrufe

Bewirkt schulpsychologische Beratung das, was sie zu ... - Nepes

Bewirkt schulpsychologische Beratung das, was sie zu ... - Nepes

Bewirkt schulpsychologische Beratung das, was sie zu ... - Nepes

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Sichtweise aller Beteiligter einholt und – <strong>zu</strong> einem späteren Zeitpunkt, nach einem Gespräch<br />

und Tests mit dem Kind – Lösungsvarianten erörtert, sind oft schwer <strong>zu</strong> organi<strong>sie</strong>ren.<br />

Für eine konstruktive Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit der Situation und die gemeinsame Arbeit an<br />

der Lösung der Schwierigkeiten, sind jedoch genau solche Gespräche von grosser Bedeutung.<br />

Abgesehen von den genannten zeitlichen und organisatorischen Problemen, stellt die nach<br />

systemischem Vorbild ausgerichtete <strong>Beratung</strong> hohe Ansprüche an die Persönlichkeit einer<br />

Schulpsychologin/eines Schulpsychologen (vgl. Kap. 3.4.2), welche in der Praxis nicht immer<br />

vollumfänglich gegeben sind. So kann etwa eine junge <strong>Beratung</strong>sperson „frisch von der<br />

Universität“ bezüglich Berufs- und Lebenserfahrung verständlicherweise nicht mit einer<br />

Beraterin/einem Berater mithalten, die/der über zwanzig Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der<br />

Schulpsychologie verfügt und auch mit schwierigen Situationen gekonnt um<strong>zu</strong>gehen weiss.<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ngen auf Seiten der Familien und Lehrpersonen<br />

Eine nach systemischem Vorbild ausgerichtete <strong>Beratung</strong> kann nur dann erfolgreich umgesetzt<br />

werden, wenn die Beteiligten – also die Familie und die Lehrperson – an einer aktiven<br />

Mitarbeit interes<strong>sie</strong>rt bzw. da<strong>zu</strong> in der Lage sind.<br />

Ohne die Bereitschaft – insbesondere der Eltern – sich in die <strong>Beratung</strong> ein<strong>zu</strong>bringen und<br />

vielleicht auch über sehr private Dinge (wie etwa persönliche Probleme, Konflikte in der<br />

Partnerschaft o. ä.) <strong>zu</strong> sprechen, kann dem Kind in vielen Fällen nicht wirklich bzw. nur<br />

kurzfristig geholfen werden. Dass sich jedoch nicht alle Eltern da<strong>zu</strong> überwinden können, mit<br />

einer mehr oder weniger fremden Person innerhalb eines kurzen <strong>Beratung</strong>skontaktes über sehr<br />

Privates <strong>zu</strong> sprechen und sich allfälligen eigenen Problemen (wie z. B. einer<br />

Alkoholabhängigkeit) <strong>zu</strong> stellen, ist leicht vorstellbar.<br />

Die Lehrperson ihrerseits muss bereit sein, ihren Unterrichtsstil kritisch <strong>zu</strong> reflektieren und<br />

gegebenenfalls et<strong>was</strong> daran <strong>zu</strong> ändern, <strong>was</strong> nicht nur Engagement erfordert, sondern auch<br />

einen zeitlichen und/oder organisatorischen Mehraufwand bedeuten kann (wenn z. B. ein<br />

fremdsprachiges Kind in die Regelklasse integriert werden soll). Die Bereitschaft <strong>zu</strong> diesem<br />

Mehraufwand ist nicht bei jeder Lehrperson in gleichem Masse gegeben.<br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!