01.11.2013 Aufrufe

Bewirkt schulpsychologische Beratung das, was sie zu ... - Nepes

Bewirkt schulpsychologische Beratung das, was sie zu ... - Nepes

Bewirkt schulpsychologische Beratung das, was sie zu ... - Nepes

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dieser Befund passt <strong>zu</strong> den Resultaten aus den Studien von Landolt und Zwimpfer (1993),<br />

Rusterholz und Schenker(1997) sowie Garau (2000), wo nur wenige Eltern ein verändertes<br />

Familienleben als Folge der <strong>Beratung</strong> feststellten.<br />

Zur Erklärung dieses Befundes können die Ergebnisse <strong>zu</strong>m Themenkreis „Ganzheitliche<br />

Betrachtungsweise der Situation“ beigezogen werden. Wie dort dargelegt, haben doch einige<br />

Eltern nicht den Eindruck, <strong>das</strong>s über verschiedene Lebensbereiche ihres Kindes – worunter<br />

auch die Beziehungen <strong>zu</strong> Familienmitgliedern fallen – angesprochen wurden. Wie die<br />

Situation des Kindes mit Einflüssen aus seinem Umfeld – unter anderem solchen aus der<br />

Familie – <strong>zu</strong>sammenhängt, wurde ebenfalls einem nicht unbedeutend grossen Teil der Eltern<br />

nicht klar. Auf diesem Hintergrund betrachtet ist es nicht weiter erstaunlich, <strong>das</strong>s die Eltern<br />

nicht den Eindruck haben, durch die <strong>Beratung</strong> als Familie <strong>zu</strong> profitieren bzw. sich als Familie<br />

<strong>zu</strong> verändern.<br />

In diesem Zusammenhang sind die Befunde von Rusterholz und Schenker (1997) und Garau<br />

(2000) interessant: Auf die Frage, ob es vorgekommen sei, <strong>das</strong>s die Beraterin/der Berater<br />

Dinge von den Eltern wissen wollte, die <strong>sie</strong> lieber nicht gesagt hätten, antworteten 78,1%<br />

bzw. 73,6% der Eltern mit „nein, überhaupt nie“ bzw. „nein, überhaupt nicht“. Ganz<br />

persönliche (intime) Bereiche des Familienlebens wurden bei 75,3% bzw. 73,5% „selten“ bis<br />

„nie“ angesprochen. Und die Frage, ob es in der <strong>Beratung</strong> ausschliesslich um <strong>das</strong> <strong>zu</strong> Beginn<br />

vorgestellte Problem ging, beantworteten 81,8% bzw. 83,5% mit „ja“.<br />

Die deutliche Mehrheit der Eltern wurde also in der <strong>Beratung</strong> nur mit dem <strong>zu</strong> Beginn der<br />

<strong>Beratung</strong> vorgestellten Problem konfrontiert, ohne <strong>das</strong>s über persönliche Bereiche des<br />

Familienlebens oder über Dinge, welche den Eltern unangenehm gewesen wären, gesprochen<br />

wurde.<br />

Auch wenn – wie in Kapitel 3.5 dargelegt – nicht jede Situation den Einbe<strong>zu</strong>g der Familie in<br />

gleichem Ausmass möglich bzw. nötig macht, so schränkt es den Blickwinkel in vielen Fällen<br />

doch entscheidend ein, wenn nicht über Familienangelegenheiten gesprochen wird, welche<br />

mit dem Problem auf den ersten Blick „nichts <strong>zu</strong> tun“ haben; <strong>das</strong> folgende Beispiel<br />

(persönliche Erfahrung der Autorin im Rahmen ihres Praktikums am SPD Pfäffikon, im<br />

September 2003) mag dies veranschaulichen:<br />

85

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!