Bewirkt schulpsychologische Beratung das, was sie zu ... - Nepes
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Schülern konfrontiert sind. Und <strong>sie</strong> sind es auch, welche in den meisten Fällen auffällige<br />
Kinder beim Schulpsychologischen Dienst anmelden und/oder Schulbesuche von der<br />
Schulpsychologin/dem Schulpsychologen bekommen.<br />
Systemisches Wissen auf Seiten der Lehrerinnen und Lehrer optimiert nicht nur die<br />
Zusammenarbeit zwischen ihnen und den Schulpsychologinnen und Schulpsychologen,<br />
sondern kann der Lehrperson auch für ihre tägliche Arbeit mit der Klasse und im Umgang mit<br />
den Eltern eine Hilfe sein, wie Leonhardt (1998), selber Lehrerin, in ihrer Arbeit „Was macht<br />
eine Lehrerin anders, wenn <strong>sie</strong> in ihrer Klasse systemisch <strong>zu</strong> arbeiten versucht?“ eindrücklich<br />
beschreibt. So legt <strong>sie</strong> gossen Wert auf eine offene, direkte Kommunikation im<br />
Klassenverband und macht gegenüber den Eltern – an Elternabenden und in Einzelgesprächen<br />
– klar, <strong>das</strong>s Eltern und Lehrperson bezüglich Erziehung und Bildung des Kindes ein Team<br />
bilden, bei welchem jeder Teil bestimmte Aufgaben <strong>zu</strong> erfüllen hat.<br />
In zweiter Linie ist entscheidend, <strong>das</strong>s auch die Schulpflege, welche <strong>zu</strong>m Beispiel im Kanton<br />
Zürich Massnahmen wie eine Legasthenietherapie oder eine Sonderschul<strong>zu</strong>weisung<br />
bewilligen muss, über die systemische Arbeitsweise der Schulpsychologinnen und<br />
Schulpsychologen Bescheid weiss und dahinter steht.<br />
Vor allem in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten mögen einige Massnahmen als<br />
„hinausgeworfenes Geld“ angesehen werden, sind jedoch auf die Länge gesehen<br />
kostengünstiger, da grösseren Problemen mit vorzeitigem Eingreifen oft vorgebeugt werden<br />
kann. So kann eine auf den ersten Blick teure Internatsunterbringung für eine<br />
Oberstufenschülerin/einen Oberstufenschüler eine weitaus billigere Lösung sein als wenn<br />
die/der Jugendliche in seiner Familie verbleibt und durch die dauernden Konflikte <strong>das</strong> Risiko<br />
emotionaler und gesundheitlicher Beeinträchtigungen – deren Kosten am Ende unter<br />
Umständen um ein Vielfaches höher sind und <strong>zu</strong>mindest teilweise wieder der Gemeinde<br />
<strong>zu</strong>fallen würden – für die ganze Familie <strong>zu</strong>nimmt.<br />
Nur mit entsprechendem „Hintergrundwissen“ kann eine Schulpflege, welche ja oft aus Laien<br />
auf dem Gebiet der Schule und der Psychologie <strong>zu</strong>sammen gesetzt ist, vorgeschlagene<br />
Massnahmen und den dahinter stehenden Sinn nachvollziehen und entsprechend handeln.<br />
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