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Bewirkt schulpsychologische Beratung das, was sie zu ... - Nepes

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Eltern kein Platz <strong>zu</strong>r Verfügung steht, wo es diese in Ruhe erledigen kann. Oder ein Kind<br />

zeigt Konzentrationsprobleme in der Schule, weil die plötzliche Arbeitslosigkeit des Vaters<br />

die Familie enorm belastet.<br />

Die Berücksichtigung des Kontextes ist jedoch auch im Sinne der in Kapitel 3.3.1 erläuterten<br />

Ressourcenorientierung von Bedeutung. So könnte <strong>zu</strong>m Beispiel <strong>das</strong> Kind, welches <strong>zu</strong> Hause<br />

keinen ruhigen Platz für seine Hausaufgaben findet, diese vielleicht bei der Nachbarin<br />

erledigen, welche alleine in ihrer Wohnung lebt.<br />

Trotzdem ist es naiv <strong>zu</strong> glauben, <strong>das</strong>s eine <strong>schulpsychologische</strong> <strong>Beratung</strong> Probleme wie<br />

Armut oder Arbeitslosigkeit beseitigen kann. Genauso wenig kann <strong>sie</strong> direkt darauf Einfluss<br />

nehmen, wenn eine Mutter tablettenabhängig ist oder der Familie Unterstüt<strong>zu</strong>ng von Seiten<br />

der Verwandtschaft fehlt.<br />

In solchen Fällen bleibt der Schulpsychologin/dem Schulpsychologen oft nur, die Familie so<br />

gut es geht <strong>zu</strong> beraten und auf eventuelle Hilfs- und <strong>Beratung</strong>sangebote aufmerksam <strong>zu</strong><br />

machen, welche weiterhelfen könnten (<strong>zu</strong>m Beispiel Sozialamt, Suchtberatungsstellen, ...).<br />

Auch wenn dies auf den ersten Blick nach wenig aus<strong>sie</strong>ht, kann es für die einzelne Familie<br />

hilfreich sein <strong>zu</strong> erfahren, <strong>das</strong>s es Menschen und Institutionen gibt, an welche <strong>sie</strong> sich mit<br />

ihren Problemen wenden kann. Auf diese Weise können die Familie und <strong>das</strong> Kind entlastet<br />

werden.<br />

3.4.4 Stärkung der Eigenverantwortung<br />

Die Schulpsychologin/der Schulpsychologe muss, so Knödler (1998), darauf achten, <strong>das</strong>s die<br />

Eltern die Verantwortung für die Erziehung und ihr Kind nicht an <strong>sie</strong>/ihn delegieren. Es ist<br />

wichtig, <strong>das</strong>s nicht die <strong>Beratung</strong>sperson, sondern die Familie an der Veränderung ihrer<br />

Situation arbeitet .<br />

Dass die Familien dies oft anders sehen, zeigt <strong>das</strong> Zitat von Minuchin und Fishman (1983):<br />

Familien mit symptomatischen Kindern haben in der Regel ein widersprüchliches<br />

Anliegen an den Therapeuten – <strong>sie</strong> bitten ihn, <strong>das</strong> Symptom <strong>zu</strong> verändern, ohne <strong>das</strong>s<br />

dabei ihr System eine Änderung erfährt. (zit. nach Knödler, 1998, S. 103)<br />

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