Bewirkt schulpsychologische Beratung das, was sie zu ... - Nepes
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ei Tests schrieb es meist schlechte Noten – bedeuten, <strong>das</strong>s es durch ein für es adäquates<br />
Lernumfeld erstmals Erfolgserlebnisse sammeln kann. Der herausfordernde und sicher auch<br />
schmerzhafte Wechsel von der Regelklasse in die Sonderschule kann so <strong>zu</strong> einer <strong>das</strong><br />
Selbstbewusstsein des Kindes stärkenden Erfahrung werden, welche sein Copingpotenzial<br />
erhöht.<br />
Methode<br />
Nach Käser (1993) nützt eine polyvalente, flexible und effektive Schulpsychologie <strong>das</strong><br />
Potenzial aller verfügbaren methodischen Ressourcen. Dabei beschränkt <strong>sie</strong> sich nicht auf die<br />
Methoden und Theorien der Psychologie, sondern macht sich auch Erkenntnisse von<br />
Nachbarwissenschaften wie Pädagogik, Sonderpädagogik, Kinderpsychopathologie u. a. <strong>zu</strong><br />
Nutze (vgl. Kap. 3.2).<br />
Durch diese Herangehensweise, bei welcher weder eine Methode favori<strong>sie</strong>rt noch eine andere<br />
von Beginn an negiert wird, kann in der <strong>Beratung</strong> optimal auf <strong>das</strong> einzelne Kind eingegangen<br />
werden. So kann bei einem Kind mit der Diagnose ADS eine Medikation mit Ritalin<br />
angezeigt sein, damit es dem Unterricht besser folgen kann, während einem anderen Kind mit<br />
derselben Diagnose schon damit geholfen ist, wenn die Lehrperson gewisse pädagogische<br />
Methoden einsetzt (z. B. positive Verstärkung erwünschter Verhaltensweisen mittels Token-<br />
Programm [<strong>sie</strong>he da<strong>zu</strong> z. B. Aust-Claus & Hammer, 2001]).<br />
3.4.2 Allparteilichkeit (Empathie)<br />
Die therapeutische Haltung der Allparteilichkeit geht auf Ivan Boszormenyi-Nagy (1965a,<br />
1965b; Boszormenyi-Nagy & Krasner, 1986; Boszormenyi-Nagy & Spark, 1973) und dessen<br />
kontextuelle Therapie <strong>zu</strong>rück. Gemeint ist damit nach Simon et al. (1999):<br />
Eine Haltung, die es dem Therapeuten ermöglicht, sich empathisch in jedes<br />
Familienmitglied, seine Position und insbesondere seine Notlage innerhalb der Familie<br />
ein<strong>zu</strong>fühlen, seine Verdienste <strong>zu</strong> erkennen und diesen entsprechend für ihn Partei <strong>zu</strong><br />
ergreifen. (S. 29)<br />
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