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Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong><br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042137<br />

DIE MEDIZINISCHE FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT HELMSTEDT [[5<br />

die Zukunft erobert hat. Dass er gerade in Helmstedt mit damals noch<br />

seltener Deutlichkeit zu Tage tritt, hat auch seinen Grund. Helmstedt ist bei<br />

seiner Grondung in allem eine hochmoderne, leistungsfähige Universität gewesen,<br />

ruhend auf einer sehr gesunden Fundation und Kapitalgrundlage,<br />

die ihresgleichen sucht, und ausgestattet mit einem tüchtigen Professorenkollegium<br />

und den neuesten Errungenschaften wissenschaftlichen Lehrbetriebes.<br />

Nur dieser Vollendung ist der ungeheure Aufschwung zu danken,<br />

den es genommen hat, so<strong>das</strong>s es bald nach seiner Grondung an dritter Stelle<br />

unter sämtlichen deutschen Universitäten <strong>das</strong>teht. Infolge<strong>des</strong>sen werden es<br />

auch nicht die schlechtesten Verhältnisse sein, die wir kennen lernen, wenn<br />

wir uns jetzt unserer Sondermatrikel und ihren Ergebnissen zuwenden.<br />

Das Herzogliche Lan<strong>des</strong>-Hauptarchiv verwahrt unter [5 B der Universitätsakten<br />

ein Quartheft in blauem Umschlag mit der Aufschrift: Matricula studiosorum<br />

medicinae in academia Helmstadiensi de a. 1576-1667. Nach Jahren<br />

zusammengefasst, werden die Namen der Medizinstudierenden aufgezählt,<br />

aber natilrlich immer nur der neue Zugang <strong>des</strong> betreffenden Jahres_ Bis zum<br />

Jahre [595 ist die Liste von derselben Hand geschrieben. Während bis hierher<br />

zu der Jahreszahl nur bisweilen ein accesserunt, advolarunt, advenerunt,<br />

recepti sunt oder inscripti sunt hinzugesetzt ist, wird von [596 ab die Nennung<br />

<strong>des</strong> Dekans ständig, und ebenso wechselt von nun an die Handschrift.<br />

Zuerst [605, dann wieder [609, und von [611 an tragen die Studenten ihren<br />

Namen eigenhändig ein. Aber die Überschrift der jährlichen Liste wird von<br />

dem je<strong>des</strong>maligen Dekan geschrieben, wie die Schriftvergleichung mit dem<br />

Dekanatsbuche sicher feststellt. Ausserdem findet sich 1624: Decano Joann.<br />

Woifio, manu propria. Von 1596 an gibt sich demnach die Matrikel als offizielle<br />

Dekanatsliste aus.<br />

Die erste Handschrift, welche die Namen bis 1595 eingeschrieben hat,<br />

zeigt sich wieder 1598, 1601, 1604 und 1607, je<strong>des</strong>mal in dem Jahre,<br />

in dem Johannes Sigfrid <strong>das</strong> Dekanat führte. Die hieraus sich ergebende<br />

Vermutung, <strong>das</strong>s Sigfrid auch den Anfang der Matrikel geschrieben habe,<br />

wird durch Vergleichung mit anderen SchriftstOcken dieses Professors bestätigt.<br />

Sigfrid war nach seinem Lebensgange wie kein anderer geeignet,<br />

eine derartige vollständige Liste zu führen und zu liefern. Er ist als Student<br />

der Medizin 1578, also bald nach Eröffnung der Universität (I 576), und zwar<br />

als erster immatrikuliert und von da an ununterbrochen bis zu seinem Tode<br />

1623 in der medizinischen Fakultät der Julia tätig gewesen, zuerst als Student,<br />

dann als Professor. Alle Mediziner konnten ihm bekannt sein. Auch<br />

die wenigen, die in den anderthalb Jahren vor ihm der medizinischen Fakultät<br />

angehörten, während er selbst noch der artistischen Fakultät zugesellt<br />

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