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Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong><br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042137<br />

GESCHICHTE DES KLOSTERS AMELUNGSBORN<br />

heit <strong>für</strong> 2 Darlehen von zusammen 26 höxterschen Mark einräumte. Da nach<br />

der Vereinbarung der Parteien die dargeliehene Summe aber aus den die<br />

Zinsen übersteigenden Erträgen <strong>des</strong> Zehnten getilgt und dieser dann zurückgegeben<br />

werden sollte, und da die Grafen ihre Besitzungen auf dem linken<br />

Weserufer anscheinend besser zusammenhielten, wie auf dem nach dem Verluste<br />

<strong>des</strong> Stammschlosses <strong>für</strong> sie nicht mehr so bedeutungsvollen rechten, so scheint<br />

der Zehnte tatsächlich wieder an sie zurückgekommen zu sein. Dem Kloster<br />

ist er jedenfalls nicht verblieben.<br />

Als unser Stift dem damals als Pfandinhaber auf dem Schlosse Ottenstein<br />

sitzenden Grafen Moritz von Pyrmont und der Äbtissin von Heerse 250 gemeine<br />

und 4 rheinische Goldgulden vorstreckte und sich dagegen u. a. den<br />

halben Zehnten zu Re e n verpfänden liess, war dieses am Fusse <strong>des</strong> Vogler<br />

oberhalb Bodenwerder belegene, auch Rene oder Rein genannte Dorf schon<br />

wUst, seine Feldmark tatsächlich auch bereits vom Amte Forst getrennt und<br />

zur städtischen Flur von Bodenwerder gezogen, wenn auch die Lan<strong>des</strong>hoheit<br />

von den braunschweigischen Herzögen der wolfenbüttelschen Linie noch bis<br />

1620 beansprucht wurde. Rückzahlung <strong>des</strong> Darlehns innerhalb der vereinbarten<br />

vom 25. April 1493 an laufenden zehn jährigen Frist erfolgte nicht, und<br />

nach der entsprechenden Vertragsbestimmung ging <strong>des</strong>halb mit diesem Zeitpunkte<br />

der halbe Zehnte auf <strong>das</strong> Kloster über.<br />

Schon früh kam Amelungsborn in den Besitz der jedem Weserfahrer bekannten,<br />

dem Dorfe Dölme gegenüber an der steilen Felswand <strong>des</strong> Dolensteines<br />

romantisch gelegenen S te in - oder Te u fe I sm ü h I e. Graf Ludwig d.<br />

Ä. (+;15. September) schenkte sie ihm 1266 zum Andenken an seine am 18.<br />

Oktober verstorbene Gemahlin Adela, knüpfte aber die Bedingung daran,<br />

<strong>das</strong>s von den jährlich auf 12 Malter Roggen und 4 Schillinge bar sich belaufenden<br />

und bestimmungsgernäSS vom Jahre 1269 an dem Kloster zufliessenden<br />

Ertrage der Mühle 30 Mark <strong>für</strong> Zwecke <strong>des</strong> heiligen Lan<strong>des</strong> anzusammeln<br />

seien. 7 Mark von dem gesammelten Gelde liess sich jedoch 1281 der<br />

junge Graf Ludwig einstweilen auszahlen, um damit einen Teil seiner eignen<br />

drilckendsten Schulden zu berichtigen. Fast scheint es übrigens, als sei die<br />

MUhie noch einmal wieder in den Besitz <strong>des</strong> Grafen gekommen, da Graf<br />

Otto im Jahre 1308 die nochmalige Übereignung der damals von ihm an <strong>das</strong><br />

Kloster «zurückgegebenen» von Steinen erbauten und Steinmühle genannten<br />

Anlage <strong>für</strong> erforderlich hielt. Mit der Mühle zugleich wurde auch der Zehnte<br />

von den Bergländereien am Stein wege zwischen Grave und Brevörde an <strong>das</strong><br />

Kloster überwiesen, und zwar sollte es sofort in den Genuss dieser anscheinend<br />

als Rottzehnten anzusehenden Berechtigung treten, von deren Aufsen-

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