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Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong><br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042137<br />

BRIEFE A. D. LETZTEN JAHREN D. UNIVERSITÄT HELMSTEDT 179<br />

bleiben. Aber - ober alle aber - aber auf Univers. Sachen Iiess er sich<br />

durchaus nicht ein. Vielleicht bin ich <strong>das</strong> nächste mal glocklicher, denn ich<br />

werde morgen Abend noch einmal zu ihm gehen .... Zu Bredow sag, er<br />

möchte meine Rückkunft abwarten, ehe er irgend einen festen Entschluss<br />

fasse. Lebe wohl u. grOsse alles C. F. H.<br />

39. Joh. v. Müller an H. Ph. K. Henke (P. Z.).<br />

Recht sehr muss ich beklagen, mein verehrtester Herr, <strong>das</strong>s ich nun erst<br />

dazu gelange, Ihnen wider einmal ein paar Zeilen zu schreiben. Eine Reise<br />

nach Göttingen, eine Unpässlichkeit welche immer doch hemmend war, und<br />

besonders der Systemal- und ein paar Duzend kOrzere Vorträge Ober <strong>das</strong><br />

ganze Universitätswesen waren Ursache. Ich danke Ihnen <strong>für</strong> Ihr darum nicht<br />

weniger freundliches und zutrauliches Schreiben, und freue mich den vortreflichen<br />

Häberlin, einen wahrhaft so biedern als gelehrten Mann, der mir<br />

wirklich lieb geworden, durch Sie kennen gelernt zu haben. (Gesehen hatte<br />

ich ihn zwar schon 1790 oder 92; 20 Jahre zuvor seinen Vater, nun auch<br />

seine Söhne; also drey Generationen.) ..<br />

In meinem Generalvortrag oder Budget waren, vermittelst ein paar Schulvereinigungen,<br />

die niemand geschadet hätten, alle Ausgaben fOr die 5 Universitäten<br />

gedekt; als der Donnerschlag erschallte, alle Klostergoter werden<br />

wie Domänen genommen. 800 Loose sind über Westfalen geworfen, die<br />

ausgefollt werden müssen; der bekömt ein Gut von 20000, jener von 18000<br />

Fr. EinkOnfte. Wie leid alles dieses uns ist, so gut wie Ihnen, überlasse ich<br />

ihrem Ermessen; u. begreife nun recht, wie es Virgil'n war, da die Centurionen<br />

auf sein Gut kamen. Göttingen wird an den Kaiser eine Vorstellung<br />

machen, die wir nicht wissen wollen, der ich aber allen Erfolg wünsche.<br />

Conring's') Universitet, der von Louis XIV (pensionirter) Rath war, hätte wol<br />

auch, wenn ihre fonds berührt würden, so etwas versuchen dürfen (zumal da<br />

so eine kaiserl. Gnadenbezeugung die Erhaltung überhaupt garantirt).<br />

In<strong>des</strong>s bleiben unsere Institute nun fast alle auf den Tresor pub/ic gewälzt.<br />

Eine unangenehme Lage! In die Länge wird es wol nicht gehen. Ich studiere<br />

mich halb tod an ways and means. Schreiben Sie mir doch alle reifen<br />

und unreifen Ideen, die Ihnen beyfallen mögen. Bedenken Sie, <strong>das</strong>s es sich<br />

von einer jährlichen Bedürfniss von wenigstens 600000 Fr. handelt. Ich<br />

dachte (unter uns) an Kloster Berge, an die Liebfrauenschule zu Magdeburg<br />

(welche neben dortiger schöner Domschule wol nicht nöthig sind): Soll es<br />

aber auch wahr seyn, <strong>das</strong>s jenes 21, diese 15000 th. bringt? Das braunschweigische<br />

Carolinum, 9000 th. Das wären 180000 Fr. fast ein Drittheil?<br />

Was meinen Sie von einem Begehren an den Landtag, <strong>für</strong> den Unterricht<br />

seiner Söhne, alle die Clinica, Entbindungsanstalten usw. Auf den ä u ss e r-<br />

I) Hermann Conring, geb. 1606, + ! 2. Dec. 1681 zu Helmstedt, wo er seit 163 I<br />

Professor war. 1664 erhielt er von Colbert eine französische Pension von 900 Livres.<br />

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