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Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong><br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042137<br />

DIE MEDIZINISCHE FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT HELMSTEDT 131<br />

unbedeutendem Zugang. Und dann wieder umgekehrt. Das hat seinen Grund<br />

in den Kriegs- oder Friedensverhältnissen, in denen sich <strong>das</strong> Land befindet.<br />

Die Lage ist allzeit, ganz abgesehen von den Zeiten <strong>des</strong> 30 jährigen Krieges,<br />

sehr unsicher gewesen. Es spielt der Kampf zwischen Herzogsgewalt und<br />

freier Hansestellung, die <strong>Braunschweig</strong> dem Lan<strong>des</strong>herrn gegenüber vertritt.<br />

Darunter hat die Universität zu leiden. Aus den Jahrzehnten vor dem grossen<br />

Kriege liegen genügend Nachrichten vor, die uns solche plötzlichen Rückgänge<br />

in Helmstedt verkünden. Ist der Zugang an Medizinern im Vergleich<br />

zu dem Vorjahre ein auffallend geringer, so findet <strong>das</strong> darin seine Erklärung.<br />

Dann ist aber nicht allein der Zuwachs ausgeblieben, auch die alten Semester<br />

verlassen zum grossen Teil Helmstedt und ergreifen die Waffen oder flüchten<br />

sich. So gibt wirklich unsere Liste schon ein anschauliches Bild von dem<br />

Auf- und Abgange der Stärke der medizinischen Fakultät. Sehen wir aber<br />

von den vorübergehenden Störungen ab, so erkennen wir auch ganz deutlich<br />

die allgemeine Entwicklungslinie. Dem Anfangsjahrzehnt folgt gleich die<br />

Blütezeit. Von 1625 an machen sich die Folgen <strong>des</strong> 30jährigen Krieges bemerkbar,<br />

und nach dem Kriege kommt eine lange, verhältnismässig günstige<br />

Periode, bis von 1694 an, bedingt durch die in diesem Jahre gegründete<br />

Nachbaruniversität Halle, der Zustand ein kümmerlicher wird.<br />

Diese Tabelle der jährlichen Immatrikulationen bildet nun die Grundlage<br />

zur Berechnung der Frequenz. Die Stärke einer Fakultät ist nämlich bedingt<br />

durch zwei Faktoren, - einmal durch die Anzahl der Immatrikulationen, die<br />

wir eben kennen gelernt haben, und zweitens durch die Aufenthaltszeit der<br />

einzelnen Studenten in der Fakultät. Wenn es uns gelingt, einen durchschnittlichen<br />

Aufenthaltskoeffizienten, einwandsfrei und durch genügen<strong>des</strong><br />

Material bezeugt, zu ermitteln, so ist unsere Aufgabe gelöst. Dann brauchen<br />

wir mit dieser Zahl nur die Immatrikulationen zu multiplizieren, um die Frequenz<br />

zu erhalten. Dabei wird man allerdings die Immatrikulationen nicht<br />

jahrweise nehmen dürfen, sondern erst einen Durchschnitt <strong>für</strong> einen bestimmten<br />

Zeitraum, vielleicht <strong>für</strong> ein Jahrzehnt, aufstellen müssen. Der so erhaltenen<br />

Zahl kann der statistische Wert nicht abgesprochen werden, und darauf<br />

kommt es allein an.<br />

Für die Berechnung <strong>des</strong> gesuchten Aufenthaltskoeffizienten liefert zunächst<br />

die Fassung B unserer Matrikel Material. Bei ihrer Charakterisierung ist bereits<br />

erwähnt, <strong>das</strong>s <strong>für</strong> die Jahre 1591 und 1593 sämtliche Medizinstudierenden<br />

aufgeführt sind. Es finden sich da folgende 2 Listen:

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