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Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong><br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042137<br />

BRIEFE A. D. LETZTEN JAHREN D. UNIVERSITÄT HELMSTEDT 165<br />

19. H. Ph. K. Henke an seine Frau (P. Z.).<br />

Cassel, Montags 21 Dec. fruh 7 Uhr.<br />

Dass ich mit N[iemeyer] so leicht zusammentreffen kann, ist uns beyden<br />

sehr angenehm u. nUtzlieh. Wir haben eine gleich wichtige Angelegenheit;<br />

er will wiederherstellen, ich will erhalten; u. es ist einiger Anschein, <strong>das</strong>s<br />

wir beyde unsere Absichten!) erreichen werden, so unvereinbar sie auch, von<br />

gewissen Seiten angesehen, seyn mögen. Das weiss ich mit Gewissheit, <strong>das</strong>s<br />

von Halle der Vorschlag nicht gethan ist, Helmstädt zu zerstören. Ich werde<br />

Abschrift erhalten von dem Memoire, <strong>das</strong>s die Hall. Universität von Eberhard<br />

hat aufsetzen u. hier ins Ministerium abgeben lassen. Es ist mit grossem<br />

Beyfall aufgenommen worden .... Alle meine Briefe darfst Du, L[iebe] Fr[au].<br />

unbedenklich dem Hn Geh. J[ustiz] R[at] Häberlin') mittheilen, dem vieles in<br />

denselben weniger gleichgültig seyn wird, als Dir ....<br />

20. H. Ph. K. Henke an seine Frau (P. Z.).<br />

Cassel, am 23St. Dec. 1807 früh 7 Uhr.<br />

...." Gestern ... Mittags wurde die Braunschw. Noblesse dem Könige<br />

vorgestellt; jedoch hatten sie den Hn Schatzr[at] v. Bötticher, Hofr[at] v.<br />

Strombeck u. Drosten von RodenbergS) nicht mitgenommen; weIches allerley<br />

seltsame Bewegungen u. Erörterungen, vornehmlich Mittags bey Tisch im<br />

Könige v. Preussen verursachte. Zu der Noblesse, <strong>das</strong> ist im Grunde, den<br />

vormaligen Hofleuten hatten sich auch die adelichen Präsidenten, Hofrichter<br />

Münchhausen, v. Schleiniz 3 ) gesellet, u. hiedurch war der Abstich zwischen<br />

altem u. neuem Adel noch auffallender geworden. Auch der Graf von Schulenburg<br />

aus Gandersheim S ), obgleich eine geistliche Person vorstellend, hatte<br />

sich bereden lassen mitzugehen, zum gerechten Unwillen der beyden andern<br />

Geistlichen Henneberg u. CampeS). Es wird vielleicht noch einmal zu Expectorationen<br />

hierüber kommen. Heute werden nun wir übrigen theils jungadelichen<br />

theils unadelichen Deputirten vorgestellt. Privataudienzen will der<br />

König gar nicht geben. - ....<br />

Herr Obrist Morio ist Kriegsminister geworden, wozu er auch schon vor<br />

vier Monaten bestimmt war. - Herr Joh. v. Müller ist angekommen; aber<br />

noch habe ich ihn nicht gesehen ......<br />

Abends um 10 Uhr.<br />

Heute um 2 Uhr wurden viele Deputationen neuadelichen u. altbürgerlichen<br />

Stan<strong>des</strong> dem Könige vorgestellt. Er hielt sich bey der Universität<br />

1) Handschrift: Absicht. t) Karl Friedr. Häberlin, geb. 5. Aug. 1759, seit 1786<br />

Professor <strong>des</strong> Staatsrechts in Helmstedt, vgl. Allg. Deutsche Biographie B. lOS. 278 f.<br />

und die Mitteilungen, die aus seinem handschriftlichen Nachlasse sein Enkel Oberlan<strong>des</strong>·<br />

gerichtsrat Franz Häberlin im Beiblatt zur Magdebnrg. Zeitung 18n Nr. 6-15 ge.<br />

macht hat. ') V gl. N r. 17 Anm. 4.

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