UniCredit Bank AG 2011 Geschäftsbericht - HypoVereinsbank
UniCredit Bank AG 2011 Geschäftsbericht - HypoVereinsbank
UniCredit Bank AG 2011 Geschäftsbericht - HypoVereinsbank
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
In CIB wurde das Kreditportfolio insgesamt reduziert und Teilportfolios,<br />
die in der letzten Krise höhere Risikokosten verursacht haben,<br />
wurden gezielt umstrukturiert. Im Falle einer Ausweitung des Aktivgeschäfts,<br />
wie zum Beispiel bei PKMU, wird ein hohes Augenmerk auf<br />
die Risikoentwicklung gelegt. Unsere Märkte und die Märkte unserer<br />
Kunden werden in Zukunft auf Grund deren Volatilität schwer pro -<br />
gnostizierbar sein, was wir im Rahmen entsprechend konservativer<br />
Zukunftsprojektionen berücksichtigen. Die Limitierung von Underwriting-Risiken<br />
ist ein zusätzliches Element, um die zukünftigen Entwicklungen<br />
beherrschbarer zu machen. Im Bereich der Marktrisiken<br />
wurden als Resultat der Krise weitere Kennzahlen eingeführt und<br />
sowohl die Limits als auch die Stress-Szenarien an die Marktentwicklungen<br />
angepasst.<br />
Risikoarten im Einzelnen<br />
1 Adressrisiko<br />
Unter Adressrisiko verstehen wir mögliche Wertverluste, die durch<br />
den Ausfall oder durch Bonitätsverschlechterungen von Kunden<br />
entstehen können. Dabei unterscheiden wir zwischen den Risikokategorien<br />
Kreditrisiko, Kontrahentenrisiko, Emittentenrisiko und<br />
Länderrisiko, für die die Kreditrisikostrategie die Leitlinien vorgibt.<br />
Kreditrisikostrategie<br />
Für die HVB ist eine Kreditrisikostrategie verabschiedet, in welcher<br />
zur Steuerung des Adressausfallrisikos für unterschiedliche Steuerungsgrößen<br />
Limite als auch bedarfsgerecht Zielwerte festgelegt<br />
werden. Diese werden für die HVB, die Divisionen, Branchen, Regionen<br />
bzw. Länder als auch Einzeladressen festgelegt und überwacht.<br />
Eskalationsprozesse zur Einhaltung der Grenzwerte sind hierzu definiert.<br />
Neben diesen quantitativen Leitlinien für das Kreditrisiko wird<br />
durch zusätzliche qualitative Vorgaben für die Kreditentscheidungen<br />
und die Kreditportfoliosteuerung die Risikobereitschaft definiert.<br />
Risikokategorien<br />
Kreditrisiko<br />
Das Kreditrisiko umfasst mögliche Wertverluste im kommerziellen<br />
Kreditgeschäft. Dem wird durch die Bildung von Kreditrisikovor sorge<br />
Rechnung getragen, sobald sich konkrete Anhaltspunkte in der Vergangenheit<br />
für einen Ausfall ergeben haben (incurred loss). Hiervon<br />
getrennt zu sehen ist die abstrakte Erwartung, dass Kunden in der<br />
Zukunft ausfallen könnten (Konzept des Expected Loss und Credit-<br />
Value-at-Risk).<br />
Kontrahentenrisiko<br />
Das Kontrahentenrisiko ergibt sich aus der Verschlechterung der Bonität<br />
bzw. dem Ausfall einer Gegenpartei, mit der wir zins-, fremdwährungs-,<br />
aktien-/indexbezogene oder sonstige Termin- bzw. Derivategeschäfte<br />
getätigt haben. Das Kontrahentenrisiko lässt sich in<br />
Erfüllungs-, Wiedereindeckungs- und Barrisiko differenzieren. Für<br />
die <strong>Bank</strong> besteht immer dann ein Erfüllungsrisiko, wenn wir beim<br />
Austausch von Zahlungen im Rahmen der Abwicklung des Geschäfts<br />
in Vorleistung treten, ohne zum Zeitpunkt unserer Zahlung sicher zu<br />
wissen, dass die Gegenzahlung des Kontrahenten erfolgen wird. Das<br />
Wiedereindeckungsrisiko ergibt sich aus der Gefahr, dass sich die<br />
<strong>Bank</strong> bei Ausfall der Gegenpartei am Markt zu ungünstigeren Konditionen<br />
wieder eindecken muss. Das Barrisiko besteht in der Gefahr,<br />
dass die Gegenpartei aufgenommene (Bar-)Kredite nicht zurückzahlt.<br />
Bei Handelsprodukten ist es für den Geldhandel relevant.<br />
Emittentenrisiko<br />
Das Emittentenrisiko ist die Gefahr von Bonitätsverschlechterungen<br />
oder Ausfällen eines Emittenten. Es entsteht durch den Kauf von<br />
Wertpapieren für den Eigenbestand, bei Wertpapieremissions- und<br />
-platzierungsgeschäften sowie bei Kreditderivaten.<br />
Länderrisiko<br />
Das Länderrisiko umfasst das Risiko von Wertverlusten auf Grund<br />
von Transfer- und Konvertierungsbeschränkungen, Sovereign Risk<br />
(Adressrisiko der Zentralregierungen und Notenbanken) und Lieferrisiken<br />
(Forderungsausfall durch staatliche Eingriffe in das Lieferverhältnis).<br />
Risikomanagement<br />
Das Management des Adressrisikos basiert für die Risikokategorien<br />
auf definierten Grundsätzen, Kompetenzstrukturen und Risikobeurteilungsverfahren.<br />
Bezogen auf das Adressrisiko ist in den Kredit gewährenden Einheiten<br />
der HVB die fachliche und disziplinarische Trennung von Vertrieb<br />
(= Markt) und Risiko steuernden Einheiten (= Marktfolge) auf allen<br />
Ebenen organisatorisch gewährleistet. Hiervon ausgenommen ist der<br />
nicht risikorelevante Bereich. Die Marktfolgeaktivitäten sind im Verantwortungsbereich<br />
des CRO gebündelt. Darüber hinaus müssen alle<br />
Divisionen ab einer bestimmten Kredithöhe die im CRO zentral angesiedelte<br />
Einheit SRM in den Entscheidungsprozess einbinden. Diese<br />
tragen die Risikoverantwortung für die ihnen zugeordneten Portfolios<br />
und übernehmen deren Steuerung.<br />
<strong>HypoVereinsbank</strong> · <strong>2011</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> 29