UniCredit Bank AG 2011 Geschäftsbericht - HypoVereinsbank
UniCredit Bank AG 2011 Geschäftsbericht - HypoVereinsbank
UniCredit Bank AG 2011 Geschäftsbericht - HypoVereinsbank
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Lagebericht<br />
risikobericht (FOrtSEtzunG)<br />
Neben einer Vielzahl von weiteren Beklagten wurden auch gegen<br />
unsere amerikanische Broker-Tochter, <strong>UniCredit</strong> Capital Markets, Inc.<br />
(„UCCM“), in den USA drei Class-Actions erhoben. Hintergrund dieser<br />
Verfahren sind Wertpapiere, die Lehman Brothers Holding und Merrill<br />
Lynch emittiert haben. UCCM war zwar bei einem Teil der streitgegenständlichen<br />
Papiere Mitglied des jeweiligen Underwriting-Konsortiums,<br />
hat aber die in den Klagen genannten Wertpapiere weder erhalten<br />
noch verkauft. Gestützt auf die Einschätzung unserer externen Anwälte<br />
hat die HVB darauf verzichtet, insoweit Rückstellungen zu bilden.<br />
Gegen eine Vielzahl von Mitgliedern eines Underwriting-Konsortiums,<br />
darunter auch gegen UCCM, wurde zwischenzeitlich eine weitere<br />
Class-Action erhoben. Hintergrund dieser Class-Action sind von der<br />
<strong>Bank</strong> of America emittierte MBS-Papiere. Aus Sicht der HVB ist die<br />
Klage unbegründet und UCCM wird sich gegen die Klage verteidigen.<br />
Klageverfahren im Zusammenhang mit Primeo-Notes<br />
Die HVB hat verschiedene Tranchen von Zertifikaten ausgegeben,<br />
deren potenzieller Ertrag sich errechnen sollte nach einem entsprechenden<br />
hypothetischen synthetischen Investment in den Primeo-<br />
Fund. Der Nominalbetrag der von der HVB ausgegebenen Zertifikate<br />
beläuft sich auf rund 27 Mio €. In Deutschland wurden im Zusammenhang<br />
mit den Primeo-Notes gerichtliche Verfahren anhängig<br />
gemacht, die sich auch gegen die HVB als Beklagte richten. Eines der<br />
beiden Verfahren wurde durch klägerseitige Rücknahme der Klage<br />
abgeschlossen.<br />
Verbriefungstransaktion – Zahlungsgarantie<br />
Im Zusammenhang mit einer Verbriefungstransaktion ist die HVB von<br />
einem anderen Finanzinstitut verklagt worden. Die Parteien sind unterschiedlicher<br />
Auffassung über die Wirksamkeit einer vorzeitigen Beendigung<br />
der Transaktion, die die HVB gegenüber dem entsprechenden<br />
Finanzinstitut erklärt hatte. Die HVB ist der Auffassung, dass die Klage<br />
keine Aussicht haben wird und verteidigt sich gegen die Klage.<br />
Insolvenz der Landsbanki Íslands<br />
Im Jahr 2008 hat die HVB unter anderem bei der in Island ansässigen<br />
Landsbanki Íslands Geldmarkteinlagen getätigt, welche vertragsgemäß<br />
zurückbezahlt wurden. Der Liquidationsausschuss der Landsbanki<br />
hat unlängst die erfolgte Rückzahlung der geliehenen Gelder bei<br />
Gericht angefochten und verklagt die HVB auf Zahlung eines mittleren<br />
zweistelligen Millionenbetrages. Die HVB prüft derzeit die Unterlagen<br />
und wird sich gegen die Klage verteidigen.<br />
58 <strong>2011</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> · <strong>HypoVereinsbank</strong><br />
Repo-Geschäfte<br />
Zwei Kunden, die demselben Konzern angehören, haben vor kurzem<br />
jeweils Klage gegen die HVB mit einem Gegenstandswert von insgesamt<br />
491,4 Mio € (nebst Zinsen) erhoben. Hintergrund der Streitigkeit<br />
ist die Kündigung von Repo-Geschäften, die die Kläger mit der HVB<br />
abgeschlossen hatten. Die Kläger machen geltend, dass der von der<br />
HVB an sie im Nachgang zu den Leistungsstörungen der Kunden gezahlte<br />
Gegenwert zu niedrig gewesen sei. Die HVB beabsichtigt, sich<br />
gegen die Klage zu verteidigen.<br />
Verfahren im Zusammenhang mit Steuergutschriften<br />
Ein Kunde hat gegen die HVB Klage mit einem Gegenstandswert von<br />
insgesamt 124 Mio € erhoben wegen angeblicher Falschberatung<br />
und Pflichtverletzungen bei Geschäften mit deutschen Aktien. Der<br />
Kunde hatte diese Geschäfte abgeschlossen in der Erwartung,<br />
Kapitalertragsteuergutschriften auf Dividenden deutscher Aktien zu<br />
erhalten, die in zeitlicher Nähe des Zeitpunkts der Dividendenzahlung<br />
gehandelt wurden. Infolge einer Steuerprüfung beim Kunden forderten<br />
die Steuerbehörden vom Kunden als Primärschuldner die Rückzahlung<br />
der gewährten Kapitalertragsteuergutschriften nebst Zinsen,<br />
die sich zu dem eingangs genannten Betrag aufsummieren. Soweit<br />
der HVB bekannt ist, gehen der Kunde und sein Steuerberater gegen<br />
die Auffassung der Steuerbehörde vor. In seiner Klage gegen die HVB<br />
verlangt der Kunde, ihn von den genannten und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen<br />
gegenüber den Steuerbehörden auf Grund der getätigten<br />
Geschäfte freizustellen. Der Kunde hat vor kurzem seine Klage<br />
um die Forderung nach Freigabe der der HVB gestellten Sicherheiten<br />
erweitert.<br />
Die Steuerbehörden fordern in einem der HVB zugestellten Haftungsbescheid<br />
von dieser die Zahlung der dem Kunden gewährten Kapitalertragsteuergutschriften<br />
nebst Zinsen in Höhe von 124 Mio €, da sie<br />
von einer Haftung der HVB als Aussteller der Steuerbescheinigungen<br />
ausgehen. Die HVB hat diesen Bescheid angefochten. Es besteht<br />
das Risiko, dass die HVB entweder im Zivilverfahren dem Kunden<br />
Schadensersatz oder auf Grund des Bescheids den Steuerbehörden<br />
Zahlung leisten muss. Darüber hinaus könnten der HVB Zinsforderungen,<br />
Bußgelder, Gewinnabschöpfungen und/oder strafrecht liche<br />
Folgen drohen. Die HVB hat mittlerweile in Abstimmung mit ihren<br />
Beratern angemessene zivilrechtliche Schritte unternommen, um ihre<br />
Position im Rahmen der geschilderten Situation zu verteidigen.