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UniCredit Bank AG 2011 Geschäftsbericht - HypoVereinsbank

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nicht als Fremdwährung ausgewiesen und die Risikomessung somit<br />

unterschätzt werden. Daher erfolgt die Risikomessung der Euroländer<br />

nicht gemäß der klassischen Länderrisikodefinition, sondern mit dem<br />

adressrisikorelevanten EaD, welches alle Währungen beinhaltet.<br />

Die Länderrisikomessung in der HVB erfolgt auf Basis des Netto-<br />

Exposures und des VaR. Dieser wird im Wesentlichen durch die<br />

Länderratings beeinflusst. Neben der PD und dem LGD wird auch<br />

die länderrisikorelevante Strukturierung der Geschäfte über den<br />

Produktgewichtungsfaktor (CEQ) in der VaR-Messung berücksichtigt.<br />

Auf Basis dieser Informationen wird in einem Portfoliomodell monatlich<br />

der VaR aus Länderrisiken unter Berücksichtigung der Korrelationen<br />

zum Kreditrisiko für die HVB ermittelt. Auf Grund der geringen<br />

Anzahl von Ländern sind Länderportfolios naturgemäß eher gering<br />

diversifiziert.<br />

Risiko- und marktgerechtes Pricing<br />

Zur Risiko- und Profitabilitätssteuerung des Kreditgeschäfts werden<br />

Pricingmethoden und -tools eingesetzt, die alle Kostenbestandteile,<br />

insbesondere die zu erwartenden Standardrisikokosten und die Kapitalkosten,<br />

berücksichtigen und jeweils an die aktuelle Parametrisierung<br />

und <strong>Bank</strong>steuerung angepasst werden. Da die Kalkulation<br />

auf den relevanten Risikoparametern basiert und vor Abschluss eines<br />

Kreditgeschäfts vorgenommen werden muss, werden Kreditentscheidungen<br />

unter Risiko-/Ertragsgesichtspunkten vorgenommen.<br />

Risikoüberwachung<br />

Die Risikoüberwachung findet auf Ebene von Einzelengagements statt.<br />

Darüber hinaus werden verschiedene Instrumente auf Port folioebene<br />

eingesetzt.<br />

Die Einzelengagements werden sowohl im Kreditgeschäft als auch<br />

im Handelsgeschäft mit Hilfe von klassischen Überwachungssystemen<br />

wie der Bonitätsanalyse und Frühwarnsystemen überwacht. Einzel -<br />

engagementlimite begrenzen die eingegangenen Risiken.<br />

Zur Vermeidung von Klumpenrisiken werden auf Ebene der HVB<br />

Kreditrisikokonzentrationen gegenüber verbundenen Kreditnehmern<br />

(so genannte Engagementverbünde) in Abhängigkeit von der Bonität<br />

(PD) des Engagementverbunds in Bezug auf den Net-EaD limitiert.<br />

Ein Monitoring und Reporting eventueller Limitüberziehungen erfolgt<br />

im monatlichen Rhythmus.<br />

Kontrahenten- und Emittentenrisiken<br />

Zentraler Bestandteil unseres Risikomanagements und -controllings<br />

von Kontrahenten- und Emittentenrisiken ist der Einsatz von Limitsystemen,<br />

die ein ungewolltes bzw. unkontrolliertes Anwachsen<br />

unserer Risikoposition verhindern. Diese stehen in allen wesentlichen<br />

Lokationen der HVB, die Handelsgeschäft betreiben, online zur Verfügung.<br />

Jedes abgeschlossene Handelsgeschäft wird unverzüglich<br />

erfasst und zeitnah auf das jeweilige Limit angerechnet. Dies gilt im<br />

Kontrahentenrisiko sowohl für das Wiedereindeckungs- als auch<br />

für das Erfüllungsrisiko. Für Letzteres wird ebenfalls bereits bei Geschäftsabschluss<br />

das Risiko für den zukünftigen Valutatag limitiert<br />

und überwacht, so dass ex ante eine Konzentration der Zahlungsbeträge<br />

auf nur einen Valutatag verhindert wird. Mit einer ständigen<br />

Systemverfügbarkeit wird jedem Händler ein Werkzeug zur Überprüfung<br />

von Limiten zur Verfügung gestellt und dem Risikocontroller eine<br />

zeitnahe Limitüberwachung pro Kontrahent bzw. Emittent ermöglicht.<br />

Zur Reduzierung des Kontrahentenrisikos gegenüber Finanzinstituten<br />

nutzt die HVB zunehmend Derivatebörsen in ihrer Funktion als zentraler<br />

Kontrahent.<br />

Für das Emittentenrisiko wurde im Zuge der methodischen Weiterentwicklung<br />

im Jahr <strong>2011</strong> eine Ablösung der marktrisikoorientierten<br />

Limitierung, aufbauend auf dem spezifischen Risiko einer Position,<br />

durch eine kreditrisikoorientierte Exposureberechnung und Limitierung<br />

durchgeführt. Dabei wird für die einzelnen Positionen des Handelsbuchs<br />

ein marktwertorientiertes Exposure berechnet, dass den<br />

maximalen potenziellen Marktwertverlust ohne Berücksichtigung von<br />

Restwerten ausweist und limitiert. Zur Begrenzung der <strong>Bank</strong>buch-<br />

sowie ABS-Positionen wird ein kreditrisikoorientiertes, nominalwertbasiertes<br />

Exposure verwendet. Die Limitierung erfolgt unter Berücksichtigung<br />

von Nettingeffekten.<br />

Länderrisiken<br />

Die Steuerung der Länderrisiken erfolgt auf Basis der aufgezeigten<br />

Messmethoden und der beschriebenen Ausnahmen mit Hilfe von<br />

Volumenslimiten pro Land (unterteilt nach Produktrisikogruppen) und<br />

VaR-Limiten nach Regionen. Durch die Berücksichtigung der Korrelation<br />

zum Adressrisiko werden Geschäfte mit einem hohen Länderrisiko<br />

und einer bedeutenderen Korrelation zum Gesamtportfolio<br />

stärker auf das Regionen-Risikolimit angerechnet als länderrisikoarme<br />

Transaktionen. Hiermit wird eine Begrenzung der Länderrisiken,<br />

eine risikoorientierte Portfoliosteuerung und ein flexibles, an den Geschäftspotenzialen<br />

ausgerichtetes Exposure Management angestrebt.<br />

Adressrisiken werden zudem auf Portfolioebene überwacht. Das Augenmerk<br />

liegt dabei auf Länder-, Branchen- oder Regionen-Konzentrationen<br />

und ihren Auswirkungen auf die Risikosituation der <strong>Bank</strong>.<br />

<strong>HypoVereinsbank</strong> · <strong>2011</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> 33

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