UniCredit Bank AG 2011 Geschäftsbericht - HypoVereinsbank
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Anhang<br />
Anhang zum <strong>Geschäftsbericht</strong> (FOrtSEtzunG)<br />
Die beizulegenden Zeitwerte für Wertpapiere und Derivate werden entweder auf Basis von externen Kursquellen (zum Beispiel Börsenkurse oder andere<br />
Kurslieferanten wie Reuters) oder auf Basis von Marktwerten aus internen Bewertungsmodellen (Mark-to-Model) berechnet. Für Wertpapiere werden<br />
überwiegend Kurse von externen Kursquellen für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts verwendet. Bei Verbindlichkeiten des Handelsbestands wird<br />
das eigene Kreditrisiko im beizulegenden Zeitwert berücksichtigt. Derivate werden zum größten Teil auf Basis von Bewertungsmodellen bewertet. Die<br />
Parameter für unsere internen Bewertungsmodelle (zum Beispiel Zinskurven, Volatilitäten, Spreads) werden aus externen Quellen entnommen und durch<br />
das Risikocontrolling auf ihre Plausibilität und Korrektheit hin geprüft.<br />
Auf die so ermittelten Marktwerte werden angemessene Korrekturen vorgenommen, um weiteren Einflussgrößen auf den Marktwert (wie zum Beispiel die<br />
Liquidität des Finanzinstruments oder Modellrisiken bei der Marktwert-Ermittlung mittels eines Bewertungsmodells) Rechnung zu tragen (so genannte<br />
Fair Value Adjustments). Bei Derivaten des Handelsbuchs werden die Ausfallrisiken von Kontrahenten durch so genannte Counterparty Valuation Adjustments<br />
(CVA) berücksichtigt.<br />
Bei den wesentlichen Bedingungen, die die Höhe, den Zeitpunkt und die Sicherheit künftiger Zahlungsströme aus Derivaten beeinflussen können, handelt<br />
es sich im Wesentlichen um folgende Gestaltungsmerkmale von Derivaten:<br />
– Sofern die Zahlungen der Derivate von aktuellen Marktkursen bzw. -sätzen abhängen, bestimmt die Höhe des jeweiligen Marktkurses bzw. -satzes<br />
am Zahlungsstichtag die Höhe der Zahlung (z. B. bei Zinsswaps hängt die Zahlung des variablen Zinssatzes am Zahlungstermin von dem zu diesem<br />
Stichtag fixierten Zinssatz, wie z. B. dem Euribor, ab.).<br />
– Sofern die Derivate ein Cash-Settlement zum Marktwert am Fälligkeitstermin vorsehen, ergibt sich die Höhe der Zahlung aus der Differenz zwischen<br />
dem fixierten Kurs bei Abschluss des Derivates und dem aktuellen Marktpreis (z. B. bei einem Devisentermingeschäft wird beim Cash-Settlement die<br />
Differenz aus vereinbartem Terminkurs und aktuellem Kurs gezahlt).<br />
– Bei amerikanischen Optionen hat der Optionskäufer im Gegensatz zu europäischen Optionen jederzeit das Recht, die Option während der Laufzeit<br />
der Option auszuüben, entsprechend bestimmt der Käufer der Option den Zeitpunkt, an dem die Zahlungen erfolgen.<br />
– Sofern bei Derivaten ein Closing des Derivates vor Endfälligkeit möglich ist (wie z. B. bei allen börsennotierten Derivaten), kann jederzeit durch<br />
Zahlung des aktuellen beizulegenden Zeitwerts das Derivat beendet werden.<br />
– Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Bonität bzw. Zahlungsfähigkeit des Kontrahenten: falls dieser zahlungsunfähig würde, ist mit einer Erfüllung<br />
seiner Verpflichtungen aus dem Derivat nicht mehr zu rechnen.<br />
Die oben beschriebenen Gestaltungsmöglichkeiten bei den Vereinbarungen der Vertragsbedingungen für ein Derivat können grundsätzlich bei allen Typen<br />
von Derivaten vorkommen. So können z. B. Fremdwährungs-, Zins-, Aktienoptionen jederzeit ausübbar sein (amerikanische Option) oder erst bei Endfälligkeit<br />
(europäische Option). Der Umfang der eingegangen Derivatepositionen lässt sich im Regelfall aus den jeweiligen Nominalvolumina ableiten. Einen<br />
detaillierten Überblick über das Derivategeschäft der <strong>Bank</strong> enthält der Risikobericht.<br />
Um den endgültigen Bilanzansatz der Handelsbestände zu erhalten, wird von den so ermittelten beizulegenden Zeitwerten der Finanzinstrumente des<br />
Handelsbestands noch der nach § 340e Abs. 3 Satz 1 HGB erforderliche Risikoabschlag vorgenommen. Mit der Erfassung des Risikoabschlags im<br />
Handelsergebnis wird dem Risiko möglicher Kursverluste bis zu einem schnellstmöglichen Realisierungszeitpunkt von noch nicht realisierten Bewertungsergebnissen<br />
Rechnung getragen. Die Ermittlung des Risikoabschlags wird auf Basis der internen Risikosteuerung gemäß bankaufsichtsrechtlicher Vorgaben<br />
mittels eines finanzmathematischen Value-at-Risk-Verfahrens (Haltedauer 10 Tage; Konfidenzniveau 99%; Beobachtungszeitraum 2 Jahre) vorgenommen.<br />
Den für den gesamten Handelsbestand ermittelten Risikoabschlag haben wir in der Bilanz beim aktivischen Handelsbestand (Aktivposten 6a)<br />
abgesetzt und im Nettoertrag des Handelsbestands erfasst.<br />
Derivative Finanzinstrumente werden in der HVB sowohl für Handelszwecke als auch zur Risikoabsicherung von Bilanzposten eingesetzt. Der überwiegende<br />
Teil sind Handelsderivate, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert in den Positionen Handelsaktiva und -passiva bilanziert und erfolgswirksam bewertet<br />
werden. Die Handelsderivate haben positive Marktwerte in Höhe von 123 501 Mio € (innerhalb Aktivposten 6a) und negative Marktwerte in Höhe von<br />
123 608 Mio € (innerhalb Passivposten 3a).<br />
Außerhalb des Handelsbestands gilt für Derivate weiterhin der Grundsatz der Nichtbilanzierung schwebender Geschäfte. Lediglich anfänglich geflossene<br />
Zahlungen, wie Optionsprämien und abzugrenzende upfront payments unbewerteter <strong>Bank</strong>buch-Derivate werden unter den sonstigen Vermögensgegenständen<br />
(Aktivposten 12), sonstigen Verbindlichkeiten (Passivposten 5) bzw. den Rechnungsabgrenzungsposten (Aktivposten 13 und Passivposten 6)<br />
bilanziert. Bei Sicherungsderivaten im Rahmen gebildeter Bewertungseinheiten ist deren Bewertung im Falle eines unrealisierten Bewertungseinheitsverlustsaldos<br />
Bestandteil der zu bilanzierenden Drohverlustrückstellung. Die bei der Aktiv-/Passivsteuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos der<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten im <strong>Bank</strong>buch eingesetzten Zinsderivate bleiben als Bestandteil der Gesamtzinsposition im Rahmen der anerkannten<br />
Bewertungskonvention im <strong>Bank</strong>buch unbewertet. Zur Darstellung der Steuerung der Gesamtzinsposition verweisen wir auf den Risikobericht. Die nur in<br />
geringem Umfang verbleibenden, alleinstehenden Derivate außerhalb des Handelsbuchs werden imparitätisch bewertet. Für unrealisierte Bewertungsverluste<br />
wird eine Drohverlustrückstellung gebildet; unrealisierte Bewertungsgewinne werden nicht angesetzt.<br />
Eine Analyse des Themas verlustfreie Bewertung von zinsbezogenen Geschäften des <strong>Bank</strong>buchs unter Annahme der Barwertmethode hat keine Notwendigkeit<br />
der Bildung einer Drohverlustrückstellung ergeben.<br />
Ausführliche Angaben zu unseren derivativen Finanzinstrumenten mit detaillierten Aufgliederungen nach Produkt- und Risikoarten und mit Angabe von<br />
Nominalvolumen, Marktwerten und der Kontrahentenstruktur haben wir in den Risikobericht aufgenommen.<br />
80 <strong>2011</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> · <strong>HypoVereinsbank</strong>