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Diplomarbeit zum Radtourismus am Regnitzradweg von Julia Wagner

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Der Fremdenverkehr spielt daher eine wichtige Rolle in der Regionalentwicklung ländlicher<br />

Räume und ist auch Gegenstand der vorliegenden Untersuchung „’Flussparadies-Franken’:<br />

Evaluierung eines Projekts der Regionalentwicklung im ländlichen Raum. Eine Untersuchung<br />

<strong>zum</strong> <strong>Radtourismus</strong> <strong>am</strong> <strong>Regnitzradweg</strong>“. Nach HENKEL ist „gerade die Geographie<br />

prädestiniert, [aufgrund ihrer Forschungstradition und -breite], ein Ges<strong>am</strong>tportrait <strong>von</strong><br />

Zustand und Entwicklung des ländlichen Raums zu entwerfen“ (HENKEL 2006: 19).<br />

Die Sichtung der Literatur hat gezeigt, dass Forschungsquellen zu Tourismus und<br />

Regionalentwicklung im ländlichen Raum reichlich vorhanden sind. Ebenso findet man<br />

unzählige Fallbeispiele, die beschreiben, inwieweit „Landtourismus“ in Form <strong>von</strong> Wandern,<br />

Radfahren oder Urlaub auf dem Bauernhof zur wirtschaftlichen Entwicklung ländlicher<br />

Regionen beitragen kann, um dann anhand lokaler Fallbeispiele verallgemeinernde<br />

Handlungsvorschläge geben möchte. Allerdings ist eine direkte Übertragbarkeit auf die<br />

Situation anderer Regionen nicht möglich.<br />

2.2. Eine kritische Betrachtung des Konzepts „Umweltverträglicher<br />

Tourismus“<br />

2.2.1. Ausgangssituation im ländlichen Raum<br />

Vielerorts vollzieht sich noch immer ein tiefgreifender Wandel im ländlichen Raum. Bereits<br />

mit Beginn der Industrialisierung k<strong>am</strong> es durch industriegesellschaftliche Lebensformen zu<br />

Angleichungsprozessen zwischen Stadt und Land. Der ländliche Raum wurde noch in den<br />

50er Jahren durch traditionelle Kriterien wie eine hohe Bedeutung der Landwirtschaft oder<br />

eine geringe Bevölkerungsdichte geprägt. Der sich vollziehende strukturelle Wandel zeichnet<br />

sich durch die Entwicklung starker Kontraste aus. Während manche Regionen eine<br />

verbesserte Infrastruktur sowie eine Überwindung sozialer und wirtschaftlicher<br />

Ungleichheiten erfahren, werden andernorts die Problemlagen in Form <strong>von</strong> Bedeutungsverlust<br />

des Agrarsektors, Abwanderung der Bevölkerung oder dem Verlust alter Bau- und<br />

Siedlungsstrukturen und -substanzen verstärkt. Gleichzeitig gehen regionaltypische<br />

Lebensweisen verloren. BECK spricht demnach <strong>von</strong> einer „Enttraditionalisierung“ (zitiert<br />

nach BECK 1986 in MOSE 1993: 19).<br />

Der in den 50er Jahren beginnende und noch immer andauernde Rückgang der Landwirtschaft<br />

ist in allen Staaten West- und Mitteleuropas ein gängiges Phänomen. Auslösende Faktoren<br />

waren eine rasant fortschreitende Technologisierung des Agrarsektors sowie die d<strong>am</strong>it<br />

einhergehende Kapitalisierung der landwirtschaftlichen Produktion. In deren Folge k<strong>am</strong> es zu<br />

einer starken Abnahme der in der Landwirtschaft beschäftigten Arbeitskräfte sowie zu einem<br />

enormen Rückgang agrarischer Betriebe. In Deutschland ging die Zahl der in der<br />

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