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Diplomarbeit zum Radtourismus am Regnitzradweg von Julia Wagner

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Nutzungsfunktionen erfüllen Kulturlandschaften wichtige Sozialfunktionen und stellen somit<br />

ein wertvolles Gut für die Gesellschaft dar. Sie fungieren „als Raum für Erholung,<br />

Tourismus, Freizeitgestaltung und Naturerlebnis“ (OTT 1997: 22).<br />

Um als touristisches „Fund<strong>am</strong>ent" zu dienen, müssen Kulturlandschaften bestimmte Kriterien<br />

erfüllen. Die Herausforderung ist es, das Zus<strong>am</strong>menspiel eines umweltverträglichen<br />

Tourismus mit dem Erhalt und Schutz einer ökologisch intakten Landschaft zu koordinieren.<br />

Mithilfe <strong>von</strong> Aufwertungsprozessen sowie Renaturierungsmaßnahmen kann diesen<br />

Anforderungen begegnet werden.<br />

Kulturlandschaften dienen unter anderem als Erholungsraum, können aber auch durch gezielte<br />

Maßnahmen wie Lehrpfade, geführte Wanderungen und Bildungseinrichtungen im<br />

Naturschutz einen Beitrag zur Umweltbildung leisten. Nach MOLL ist „die Kulturlandschaft<br />

[...] das Kapital des umweltschonenden Tourismus auf dem Lande“ (MOLL 1995: 22).<br />

Einen weiteren wichtigen Ansatzpunkt stellt die regionaltypische Infrastruktur dar. Ortsbilder<br />

etwa zeigen den Charakter einer Kulturlandschaft auf und müssen gegebenenfalls<br />

wiederhergestellt werden.<br />

Darüber hinaus spielt die lokale Bevölkerung und ihre Identifizierung mit ihrer Heimat eine<br />

entscheidende Rolle. Regionale Identität unterstützt den Zus<strong>am</strong>menhalt der lokalen<br />

Bevölkerung und trägt dazu bei, dass die Bevölkerung aktiv an der Umsetzung und<br />

Aufrechterhaltung einer Erholungsregion beteiligt ist. „Die Region wird <strong>zum</strong><br />

Identifikationsfaktor und <strong>zum</strong> Identitätsträger: eine Region ist überschaubar, ‚handhabbar’,<br />

die Wirkung <strong>von</strong> (eignen) Aktivitäten ist nachvollziehbar, und vor allem: sie ist nicht<br />

anonym“ (BÜTOW 1995: 13).<br />

Neben endogenen Potentialen sind ebenfalls die exogenen Stärken <strong>von</strong> Bedeutung. HENKEL<br />

(2004) spricht hierbei <strong>von</strong> einem abgeleiteten Angebot. Dieses setzt sich aus einer gut<br />

funktionierenden Infrastruktur mit Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben, Sportanlagen,<br />

Museen und dem Ausbau <strong>von</strong> Wander- und Radwegen zus<strong>am</strong>men. Dem kommt besonders<br />

dann eine hohe Bedeutung zu, wenn es der Landschaft an Einzigartigkeit fehlt (HENKEL<br />

2004). In diesen Zus<strong>am</strong>menhang sind Besucherzentren essentiell, da sie den Mangel an<br />

(kultur-) landschaftlichen Attraktionen in Form <strong>von</strong> Ausstellungen oder der Bereitstellung<br />

<strong>von</strong> Information und Serviceleistungen ausgleichen (MOLL 1995).<br />

Eine gewisse Grundinfrastruktur ist Voraussetzung, da eine komplette Neugestaltung einen zu<br />

risikoreichen und kostspieligen Aufwand bedeuten würde.<br />

Neben einer touristischen Infrastruktur müssen zudem externe Einfluss- und Antriebsfaktoren<br />

in Form <strong>von</strong> Unternehmern, Kapital und Ideen berücksichtigt werden. Diese können durch<br />

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