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Diplomarbeit zum Radtourismus am Regnitzradweg von Julia Wagner

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2.3.1. Entwicklung des Fahrradtourismus in Deutschland<br />

Lange Zeit galt das Fahrrad als Massenverkehrsmittel. Bis in die 50er Jahre stellte das Rad für<br />

den Großteil der Bevölkerung das einzige Fortbewegungsmittel dar. Erst mit dem erweiterten<br />

Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und der stark steigenden<br />

individuellen Motorisierung wurde das Fahrrad als klassisches Alltagsverkehrsmittel<br />

verdrängt. Das Rad wurde nunmehr als Fortbewegungsmittel für arme Leute angesehen. Erst<br />

mit der weltweiten Energiekrise Mitte der 70er Jahre fand ein Umdenken in der Bevölkerung<br />

statt. Ein verändertes Freizeitverhalten sowie ein gestiegenes Umwelt- und<br />

Gesundheitsbewusstsein führten dazu, dass sich das Fahrrad sowohl in der Freizeit als auch<br />

im Urlaub immer größerer Beliebtheit erfreute. Ab 1980 wurden vermehrt Radreisen und -<br />

ausflüge unternommen, so dass sich der <strong>Radtourismus</strong> zu einer ernstzunehmenden und<br />

bedeutenden Tourismusform etablierte. Durch die Erfolge des deutschen Radsports in den<br />

90ern erlangte der <strong>Radtourismus</strong> zusätzlich an Popularität. „Heute zählt der <strong>Radtourismus</strong> zu<br />

einem wesentlichen touristischen Wachstumsmarkt, der unterschiedliche Zielgruppen<br />

anspricht“ (MWVLW 2007: 11). Diese Entwicklung wird im Absatz des Fahrradmarktes<br />

offensichtlich. Im Jahr 2007 wurden nach Schätzungen des Zweirad- Industrie- Verbandes<br />

e.V. in Deutschland circa 4,6 Millionen Fahrräder verkauft (DTV 2009). Nach Angaben des<br />

ADFC steigt die Anzahl der Radtouristen in Deutschland stetig an wie in der Studie des<br />

Europäischen Tourismus Institut (ETI) festgehalten wird. Die Anzahl der Radtouristen ist <strong>von</strong><br />

zwei Millionen im Jahr 2000 auf 2,45 Millionen im Jahr 2004 gestiegen (ADFC 2003, 2004,<br />

2005b zitiert nach MWVLW 2007: 11f.).<br />

Der ADFC definiert Fahrradtourismus als „alle Arten der Fahrradnutzung [...], die <strong>zum</strong><br />

Zweck der Freizeit- und Urlausgestaltung unternommen werden. Dazu zählt der Kurz- und<br />

Tagesausflug, die Wochenendtour, die mehrtägige Reise sowie die ausgedehnte Radreise“<br />

(ADFC 1998: 4 zitiert nach SCHNELL 2003: 332).<br />

Auf den neuen Trend <strong>Radtourismus</strong> wurde fast flächendeckend mit der Schaffung neuer<br />

Radwege reagiert. Das deutsche Radroutennetz setzt sich aus Radfernwegen und<br />

Radwanderwegen zus<strong>am</strong>men. Den Radfernwegen kommt hierbei eine besonders hohe<br />

Bedeutung zu, da sie vor allem für Mehrtagestouren geeignet sind und sich in der Regel über<br />

eine größere Gebietseinheit erschließen. Zudem verlaufen sie meist überregional und dienen<br />

vornehmlich dem touristischen Fahrradverkehr (SCHNELL 2003). Inzwischen gibt es 209<br />

Radfernwege in Deutschland, <strong>von</strong> denen 40% vorwiegend entlang <strong>von</strong> Flussläufen, Seen oder<br />

der Küste verlaufen. Die Themenradwege machen 30% der Radfernwege aus. Sie beziehen<br />

sich meistens auf regionaltypische Gegebenheiten aus den Bereichen Geschichte, Kultur und<br />

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