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Diplomarbeit zum Radtourismus am Regnitzradweg von Julia Wagner

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1. Einleitung<br />

Freizeit und Urlaub wurden erst in der Gegenwart zu einem wesentlichen Lebensinhalt großer<br />

Teile der Bevölkerung. Seit dem 19. Jahrhundert hat sich der Tourismus 1 sowohl zu einem<br />

gesellschaftlichem als auch zu einem wirtschaftlichen Phänomen etabliert. Diese Entwicklung<br />

spiegelt sich in den beinahe jährlich steigenden Tourismusankünften und den d<strong>am</strong>it<br />

verbundenen Ausgaben wider. Nach Angaben der World Tourism Organisation (WTO)<br />

besuchten im Jahr 2003 691 Millionen Menschen andere Länder und gaben dabei 523<br />

Millionen US-Dollar aus (WTO 2004: 2 zitiert nach STEINECKE 2006: 11). Auf<br />

Deutschland bezogen trägt die Freizeit- und Tourismusbranche zu acht Prozent <strong>zum</strong><br />

Bruttoinlandsprodukt bei. „Vom Umsatz her rangiert der Tourismus an zweiter Stelle hinter<br />

der Automobilindustrie“ (BECKER 2000: 17). Die hohe Bedeutung des Tourismussektors<br />

zeigen auch die rund zwei Millionen Arbeitsplätze, die vom Tourismus abhängen - beinahe<br />

die Hälfte sogar direkt (FEIGE et al. 2000).<br />

Besonders auf regionaler Ebene kommt dem Fremdenverkehr eine hohe Bedeutung zu. Da er<br />

insbesondere für wirtschaftlich schwache und periphere Räume eine der wenigen<br />

Einkommensmöglichkeiten für die Bevölkerung darstellt, wird Tourismus oft gezielt als<br />

Instrument der Regionalentwicklung eingesetzt (BECKER 2000). Daher findet man in<br />

Deutschland kaum noch eine größere ländliche Region, „die sich nicht als ein bevorzugtes<br />

Fremdenverkehrsgebiet darstellt“ (HENKEL 2004: 209).<br />

Neben den positiven ökonomischen Effekten kann eine hohe touristische Nachfrage auch<br />

negative Auswirkungen mit sich bringen. Je stärker nämlich eine Anpassung an die<br />

Erfordernisse der Tourismuswirtschaft ist, desto eher besteht die Gefahr, dass sich der<br />

Reiseverkehr zu einer Monokultur entwickelt, dem sich ganze Landstriche s<strong>am</strong>t Bevölkerung<br />

aus Profitgründen unterordnen, was eine Abhängigkeit <strong>von</strong> diesem Geschäft generiert.<br />

Außerdem wird die Umwelt alleine durch An- und Abreise mit dem PKW oder gar dem<br />

Flugzeug durch die freiwerdenden CO2-Emissionen beeinträchtigt (STEINECKE 2006). Der<br />

Schweizer Tourismusforscher JOST KRIPPENDORFER zeigte erstmals 1975 in seinem<br />

Buch „Die Landschaftsfresser“ die ökologischen Folgen des alpinen Tourismus auf<br />

(BECKER 2000).<br />

Daher ist beim Fremdenverkehr in besonderem Maße wichtig, neben der ökonomischen und<br />

sozialen auch auf die ökologische Nachhaltigkeit zu achten, um langfristige Erfolge erzielen<br />

1 Die Begriffe Fremdenverkehr oder Reiseverkehr werden in der vorliegenden Arbeit als Synonyme für den<br />

Begriff Tourismus verwendet.<br />

1

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